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Denver 2

Viel unterneme ich nicht Samstag und Sonntag. Spazieren, ein Besuch im Design Museum, kochen, Wäsche machen. Montag um 16h kommt meine Stormchaser Gruppe, bestehend aus Bastian dem Meteorologen und Chef und Anton,einem Schweizer der mir noch etwas an Objektien mitbringt, am Flughafen an. Bastian hat geschrieben, dass es so aussieht, dass wir gleich schon am Tag ihrer Ankunft erste Gewitter erwarten können. Und so werde ich schon mal einkaufen, so dass wir, sobald wir das Mietauto bekommen, zu unserem ersten Donnerwetterabenteuer losfahren können.

Denver

Bei Mark bin ich gut aufgehoben. Ich habe ein kleines Zimmer mit Bad für mich. Mark wohnt normalerweise mit seinem Partner zusammen aber der ist im Moment in Portugal. Wir schmeissen zusammen dem Haushalt und wechseln uns mit Kochen ab.
Zuerst kümmere ich mich um meine Rückfahrt in fast 3 Wochen nach Delta. Das erweist sich als schwierig. Man findet zwar Informationen aber die sind vielfach falsch. Der Zug ist ausgebucht, Busse sind extrem teuer und zu unmöglichen Fahrzeiten und einen Flughafen hat es in Delta nicht. Schlussendlich beschliesse ich, das ich nur die ersten 50 km den Bus nehme und dann wieder per Auto-stop zurückreise.


Am nächsten Tag nehme ich ein Velo von Mark und schaue mir den botanischen Garten Garten an. Dann fahre ich einem kleinen Bach entlang in den Süden der Stadt, besuche dort einen grossen Outdoor Laden und den Walmart (da gibt’s alles).
Ich lerne hier wieder mal den Komfort meines Liegerades zu schätzen. Den ganzen Tag zu fahren ohne dass irgendwas schmerzt. Die Rückfahrt kann ich nicht mehr geniessen. Zu fest schmerzt es an diversen Orten. Aber es sind dann auch über 60 km, die ich sn diesem Tag zurücklege.


Heute will mir Mark den Mt.Evens zeigen. Dieser Berg hat eine geterte Strasse, die bis auf den 4350 Meter hohen Berg hinaufführt. Leider ist die Strasse bei 3200 m geschlossen. Wir wandern dann noch bis auf 3700m und kehren dann um aber die Aussicht ist auch von hier prächtig.
Auf dem Rückweg machen wir noch ein paar Abstecher durch schöne Täler und Aussichtspunkte.
Heute ist der erste Freitag im Monat. Da ist immer viel los. Zuerst gehen wir an ein Treffen von Marks Lauffreunden und nachher an die Street Art Gallery, ein Strassenfest wo alle Gallerien im Quartier, und das sind viele wenn man die Tatoostudios dazuzählt, bis spät in die Nacht offen haben.

Palisade

Kaum 5 Minuten stehe ich an der Strasse und schon nimmt mich eine junge Flight attendant
mit, 1/3 der Strecke, mit. Sie erzählt mir viel über die Region durch die wir fahren. Von Sagen, ausgestorbenen Dörfern, Bergen und Schluchten.
kurz nach 11 bin ich in Grand Junction Downtown. Nur ist hier alles ausgestorben. Es ist Feiertag (Memorial Day). So gehe ich zum Wallmart. Die grossen Läden sind offen. Wieder mal ein Salat im Park.
Ich will heute noch 22 km weiter zu einem kleinen Ort namens Palisade. Die Stadtparks in kleinen Orten sind mir lieber. Ich habe meinen Rucksack noch nicht abgestellt als schon eine Frau mich nach meinem Ziel fragt.
In Palisade merkt man dass ich in Colorado bin. Kneipen und Brauereien eine nach der anderen. Nicht wie im Mormonenstaat Utha. Und ich geniesse mein erstes Bier in einer Gartenbeiz auf dieser Reise. Dann besichtige ich den Stadtpark. Er scheint mir als Nachtquartier ideal, wird er doch von einem Moose (Elch) bewacht.

Moab

2 oder 3 Nächte wollte ich hier bleiben, doch als ich vor dem schlafen gehen Joe treffe erläutert er mir dass ich Morgen früh zusammenpacken müsse. da scheint es ein Missverständnis zwischen Dick und ihm gegeben zu haben. Das bringt natürlich meine Planung durcheinander.
So packe ich am Morgen meine Sachen zusammen und mache Auto-stop Richtung Canyon Lands NP. Aber auch das will nicht so recht klappen. Mehr wie eine Stunde stehe ich bis mich eine Dame bis zur Abzweigung zum NP mitnimmt. Hier nochmals langes Warten und nochmals ein kleines Stück. Und dann klappts, ein junges italienisches Paar nimmt mich in Obhut. Den ganzen Tag Fahren und Wandern wir zusammen. Und gerade als wir am weitesten vom Auto weg sind beginnt es zu regnen. Den halben Rückweg haben wir geschafft als der Hagel einsetzt. Zum Glück finden wir einen Felsvorsprung der uns etwas schützt. Der Mann, der ohne Mütze und mit Glatze an uns vorbei hastet tut mir leid.
Bei der 2. Wanderung inklusive klettern werden wir nur noch wenig verregnet.
Ich wollte eigentlich hier oben oder auf dem Weg ausserhalb des Nationalparks einen Platz zum schlafen zu suchen. Aber rs Regnet immer wieder und auf Stunden im Zelt habe ich keine Lust. So fahre ich mit Gian Lucca und Mica (ist das der richtige Name?) nach Moab runter.
Ich erwische ein richtig gutes Restaurant. Penne mit Crevetten esse ich und in der Zwischenzeit hat das Wetter Zeit gehabt sich zu bessern.
DIe beiden Italiener bringen mich auf ihrem Weg zum Arches NP zu meiner Abzweigung Richtung Denver. auf dem Radweg gehe ich dem Colorado River entlang. Schon nach 20 Minuten finde ich den perfekten Platz für die Nacht und kann das Zelt noch ohne Regen Aufstellen.

Von Delta nach Moab

Um 6 Morgens fahren wir los. Eine schöne abwechslundsreiche Fahrt.. So sind wir schon um 10 in Moab. Ich habe erwartet, dass ich auf dem kleinen Rasen hinter oder neben einem Einfamilienhaus übernachten werde. Aber nein, Joe der Schwager von Dick hat ein Stück Wald gekauft, dass er am roden ist um hier etwas zu bauen und in diesem gerodeten Wald kann ich mein Zelt aufschlagen. Der Boden ist flach, als Sitzplatz hat es ein paar umgelegte Bäume und eine windgeschützte Nische hat es auch.
Ich gehe ins Stadtzentrum um mich für die morgige Wanderung zu erkundigen essen und Einkaufen. ganz in der Nähe hats einen kleinen Laden und die Badi ist auch nicht viel weiter. Hinter der Badi ist das Kunstfeszival mit Livemusik. Mit Jazz, Rock, Blues und Bluegrass vertreibe ich mir den Nachmittag.
Ich bon froh, dass ich einen geschützten Platz fürs Zelt habe, denn es hat doch rechte Windböen und es könnte sogar etwas regnen in der Nacht.

Delta 3

Ich bin bereit für den 2. Teil.

Heute Morgen habe ich noch eine schöne Wanderung gemacht zu einem Aussichtspunkt und einem Gedenkstein für den Chef der „Firefighter“ der hier 2006 in Ausübung seines Berufes umgekommen ist.

Am Nachmittag muss ich noch meine Sachen sortieren und mein Velo in den Trailer verladen wo es 3 Wochen auf mich wartet.

Delta 2

Ich werde also mit Dick am Samstag nach Moab fahren. Nur geht’s in Moab nicht ganz so wie erhofft denn es ist ein langes Wochenende hier und da fahren die Amerikaner in den Kurzurlaub. Das heisst alle Motels, Hostels und Campings sind ausgebucht. Aber Dick hat mir angeboten, dass ich im Garten seines Schwagers mein Zelt aufstellen könne. Das wäre also geregelt.
So bleiben mir also 3 Tage in Delta. In der Stadt hat’s 3 Lebensmittelläden 2 Museen, 2 Hardwareläden (Doit) und einen schönen Stadtpark mit künstlichem Wasserfall und Flüsschen. So habe ich am ersten Tag zu tun mit Wäsche, Einkaufen und den Museen. Das Erste ist eher deprimierend. Es zeigt die Entwicklung der Gegend. Ein Zahnarztstuhl der etwa so aussieht wie die ersten, die ich noch in Erinnerung habe und genau derselbe Taschenrechner den ich in der Lehre gebracht habe. Damals für 230 Franken gekauft. Da stellt sich die Frage ob ich auch schon ins Museum gehöre?

Das 2. Museum, das Topas Museum befasst sich mit einem Internierungslager für JapanerInnen die 1942 an der Westküste wohnten und nach Pearl Harbur hierher deportiert wurden. Aus Angst es könnten Spione sein, zu ihrem Schutz vor der wütenden Bevölkerung und….
Am Abend geht’s dann zum Baseball. Die 8 bis 13 jährigen spielen. Und endlich erklärt mir mal jemand wie es funktioniert.
Am 2. Tag ist Wandern angesagt. Für die 20 Meilen bis zum Ausgangspunkt hat mir Dick sein Auto ausgeliehen.
Halb im Schatten halb an der Sonne geht’s über einen Weg ein Tal hinauf bis zur Passhöhe mit wunderbarer Aussicht. Noch Links und Rechts etwas erkunden und dann geht’s den selben Weg wieder runter.

Delta

Die Fahrt nach Delta war such noch recht schön. Lange Zeit der Eisenbahn entlang. Ich habe gestern wirklich Glück gehabt mit meinem Schlafplatz. Ich habe keinen mehr gesehen.
Freundlich werde ich von Dick und seiner Familie empfangen. Vor 4 Jahren war ich schon bei ihnen und es war ein Wiedersehen wie mit alten Freunden. Hier werde ich mein Velo lassen und mit Auto-stop nach Denver reisen.
Dick will am Samstag nach Moab fahren und bietet mir an mitzufahren. Das wäre schon mal gut ein Drittel der Strecke. Aber was mache ich bis Samstag? Und Moab ist zwar schön aber da war ich vor 4 Jahren schon. Aber wenn ich jetzt weiter gehe um in den Rockys zu wander; hat’s dann dort noch Schnee und ist viel zu kakt um zu camieren? Die Passübergänge sind dort auf 3500 Meter.
Jetzt mache ich Wäsche ordne meine Sachen und gehe einkaufen, zum Entscheiden habe ich noch Zeit bis zum Abend.

Richtung Delta

Einen kleinen aber gut ausgestatteten Laden hat es auch im Ort und so komme ich zu einem Guten Znacht mit einer Dose Lime O Rita, Salat, Nachos mit Guacamole und Erdbeeren zum Dessert.
Nach dem Essen kommt Rose, die ebenan wohnt mit Frühstücksgeäck. Sie hätte gebacken und ich sei doch sicher hunrig.
Ich stelle mein Zelt etwas windgeschützt hinter einer Mauer auf. Mitten in der Nacht höre ich plötzlich starker Regen auf mein Zelt tropfen. 2 Sekunden, dann hört er wieder auf und beginnt er nach 5 Sekunden wieder. Für eine Stunde bleibt die Sprinkleranlage eingeschaltet. Mein Zelt ist ja dicht aber der Lärm hindert mich am schlafen.
22 km habe ich am nächsten Morgen bis zu einem Restaurant. Nach fast 2 Wochen wieder mal mein geliebtes amerikanisches 3 Eierfrühstück. Sonni side up mit Speck und Rösti. Aber jetzt muss ich etwas mehr einkaufen, denn auf den nächsten 140 km gibt es nichts. Essen ist einfach mitzunehmen und da brauche ich auch nicht viel aber die 5 Liter Flüssigkeit gibt Gewicht.
Die Strecke ist schöner als erwartet und nach 85 km finde ich den Perfekten Platz zum schlafen. So bleiben mir noch 60 km für Morgen bis nach Delta.

Cedar City und weiter

Ich bleibe noch eine Weile im Stadtpark, Esse einen Salat und schaue den Kindern auf dem Spielplatz zu. Am frühen Nachmittag rufe ich Ken und Pet, meine Warmshower-Gastgeber an, die mich gleich abholen. Ich geniesse die Dusche, die Waschmaschine und mein richtiges Bett. Ebenso ihre slow coucking Küche.
Den nächsten Tag verbringe ich mit kleinen Veloreparaturen und Einkäufen. Noch ein gutes slow Essen und eine Nacht in einem richtigen Bett und dann geht’s weiter. Auf der Karte sieht die Strecke nördlich nach Delta eher langweilig flach aus und so beginnt es auch. Der Gegenwind von Vorgestern hat einen Temperatursturz von 15 Grad gebracht. Die jetztigen 20 Gead sind ideal zum Velofahren. Aber plötzlich komme ich in leicht hügeliges Gelände und die Gegend ist so schön, dass ich mir überlege schon früher als geplant zu halten und einen Schlafplatz zu suchen. Die Lust auf ein gutes Essen zieht mich doch weiter. Nach 70 km komme ich in einen kleinen Ort wo der Laden auch am Sonntag offen ist. Der Dorfpark ist erstaunlich gross und gut ausgestattet. So beschlisse ich hier zu bleiben, denn mein Weg führt mich nachher wieder durch eine Ebene wo es neben der Strasse kilometerweise nur kleine Büsche hat und so weder sicht- Wind- noch Sonnenschutz hat.

Zion nach Cedar City

In Cedar City habe ich einen Warnshower Gastgeber. Ich freue mich wieder einmal in einem richtigen Bett zu schlafen und eine Dusche zu nehmen. Das Baden im Fluss neben dem Campingplatz im Zion NP fühlte sich zwar gut und kühlend an aber ab und zu richtig Duschen…
Bis nach Cedar City sind es 98km. 30km runter und dann 68 rauf. Machbar in einem Tag aber ich will ja nicht gleich wieder übertreiben. So plane ich lieber 2 Tage. Ich muss also nicht früh losfahren aber von den Temperaturen her warte ich auch nicht bis am Nachmittag. Und so kommt es, dass ich nach einer Fahrt durch eine super Landschaft schon um 14h einen schönen Platz zum schlafen finde. Die letzten Meter waren etwas anstrengender, mit schlechten Naturstrassen, so steil, dass sogar das schieben höchstleistung erfordert.
Gegen Mitternacht wache ich auf. Der Wind rüttelt und schüttelt das Zelt. Ich habe Angst um mein Zeltgestänge. Bei stärkeren Windböen drückt er die feinen Carbonrörchen fast flach. Nach einer Weile nehme ich das Oberzelt und das Gestänge weg und schlafe im flatternden Unterzelt. Trotz dem Lärm schlafe ich ohne Angst besser.
Bis am Morgen hat der Wind eher noch zugenommen. Das zusammenpacken ist etwas kompliziert denn man darf keinen Augenblick etwas leichtes loslassen sonst ist es suf nimmerwiedersehen weg. Aber ich schaffe es. Nur 2 Heringe finde ich nicht mehr.
Das weiterfahren ist nich weniger schwierig, denn der Wind ist ein Gegenwind. Auf dem kleinen Weg geht es noch, denn es hat Büsche auf beiden Seiten die mich etwas von Wind schützen. Da kann ich etwa 1/3 fahren. Doch bald schon muss ich auf die Autobahn und da hats keinen Windschutz mehr. selbst auf den Flachen Stücken muss ich mich heftig gegen den Wind stemmen um vorwerts zu kommen. An fahren ist nicht zu denken, denn die Windböen versuchen mich immer wieder in den Graben oder auf die Fahrbahn zu zwingen. Ich bin mir am überlegen ob ich es mit Autostop versuche als eon Wagen hinter mir anhält. Als wir mein Velo eingeladen haber erzähli mir die Frau dass sie schon an mir vorbei gefahren sei und dann aber ein so schlechtes Gewissen gehabt hat dass sie nach 10 km umgedreht sei um mich mitzunehmen.. Jetzt sei sie richtig froh das sie mich und mein Velo aufgeladen hat. Der Wind bläst mit über 50 Meilen (80km/h) und die Strecke sei schon unter idealen Verhältnissen exterm anstrengend. Und so bin ich schon um 9h morgens an meinem Tagesziel in Cedar City.

Zion mit dem Velo

Das mit der Lotterie hat definitiv nicht geklappt. So mache ich noch einen Velotag im Zion. Über 6 Harnadelkurven fahre ich nochmals zum Tunell hoch. In einer Kurve hat sich ein Fotograf aufgestellt. Er ist für 2 Wochen mit einer Gruppe von 40 RolsRois Silvershadow unterwegs, die alle in den nächsten 2 Stunden durchfahren sollten.
Ich geniesse nochmals die Abfahrt. Diesmal mit Video. Bei der Abfahrt vor 3 Tagen hat irgendwas mit dem Video nicht geklappt. Dann fahre ich noch den Zion Canyon hoch. So gewöhne ich mich wieder ans Velofahren für Morgen wenn’s weiter geht.

Zion und die Lotterie

 Wie in jedem NP gibts auch für den Zion diverse Wandervorschläge. Die bekanntesten sind Nerrow und Angels Landing. Nerrow mache ich am folgenden Tag. Eine etwas spezielle Wanderung ist in einem Fluss. Meist geht man man in Knöcheltiefen Wasser aber manchmal kommt das Wasser auch bis zum Schritt. Beeindruckend steigen die Felsen links und rechts in die Höhe. Etwas viele Personen sind da unterwegs. Zu tausenden sind die Touristen unterwegs mit den roten gemieteten Wasserwanderschuhen und den Holzstöcken. Für mich tuns auch meine Crocks.
Für die Angels Landing Wanderung ist das etwas komplizierter. Es braucht eine Bewilligung und die bekommt man in einer Lotterie. Zwischen Mitternacht un 15h kann man sich anmelden und bekommt d
dann Bescheid ob man am nächsten Tag gehen kann. Aber kassiert wird auf jeden Fall. Nach 2 mal anmelden und Bezahlen und 2 mal negativen Bescheid fühle ich mich etwas beschissen und gebe auf. Wer wissen will wie es dort aussieht, unter Google Bilder angels Landing findet man hunderte Bilder.
Ich bin dann am nächsten Tag erst in einem Seitental unterwegs und mache anscheinend den Sand Beach Trail und da stelle ich mir die Frage, wieso heissen Sandalen so wenn sie für den Sand völlig ungeeignet sind? Nicht nur dass es immer wieder kleine Steine im Sand hat, auch wird der Sand immer heisser und meine Füsse leiden. Ich bin froh als ich endlich zum Fluss komme und die Füsse abkühlen kann.
Zurück im Visiter Center schaffe ich es endlich den letzten Blogbericht raufzuladen. Habs x mal versucht und jetzt auf einmal, ohne dass ich etwas anders gemacht habe hats geklappt.

Kanab – Zion

Samstag Abend im Stadtpark – Da war nichts mit schlafen um 8h. Um 10 wurde es dann doch ruhiger und ich konnte mich in eine entferne Ecke verziehen.
Kurz nach 6 bin ich wieder unterwegs. Ein kalter Wind bläst mir entgegen. Wenn ich die Handschuhe nicht zu unterst im Gepäck hätte, würde ich sie anziehen. Der erste 500 Meter Anstieg geht bestens in der Kühle. Dann alles wieder runter, damit ich nochmals 500 Meter rauf kann. Von der Kühle ist nichts mehr übrig geblieben. Die Abfahrt ist spektakulär. Jedenfalls bis ich wieder Autostop mache. Die Strecke führt durch ein 3 km langes Tunell mit absolutem Velofahrverbot und ein Ranger der das überwacht. Aber ich habe ja übung und werde schnell mitgenommen. Nach dem Tunell dan der 2. Teil der Anfahrt.
Auf dem Campingplatz meint der Ranger: kein Platz! Kein Heiker Biker teil. Der nächste Platz ist etwa 10 Meilen weiter unten. Die Plätze sind riesig und an den meisten Orten steht nur ein kleines Zelt. Ich beschliesse andere Camper zu fragen, aber bevor ich dazu komme den ersten zu fragen bieten mir Marc, John, Baky an mein Zelt bei ihnen aufzustellen. Matc ist Warmshower Gastgeber und das gilt auch hier, meint er. Sie bleiben 5 Tage und so bin ich versorgt.

Ende Arizona

Ich bin froh, habe ich gestern schon einen Teil des Aufstieges gemacht. Es geht wieder auf 2400 Meter. Aber nach ein paar Stunden komme ich auch oben an. Im Restaurant wo ich mein Frühstück einnehme begrüsst mich plötzlich jemand mit Hi JP. Es ist einer der den ACT macht und wir uns am Lagerfeuer getroffen haben. Er ist den Canyon hinunter und auf der anderen Seite wieder rauf. Dazu hat er einen Tag weniger gebraucht wie ich mit dem Velo.
Eine lange schöne Abfahrt habe ich nun. Kurz vor Kanab überquere ich die Grenze zu Utah. Der bis jetzt schönste Stadtpark wähle ich für mein Nachtquartier. Sogar Duschen kann ich hier. zusammen mit den Kindern, die sich beim Wasserspiel herumtollel.

Navajo Nation

Erst 80km runterfahren, so sas aus, auf den ersten Blick aufs Navi. Beim Vergrössern des Höhenprofils musste ich feststellen, dass die Abfahrt erst nach 20km rauf beginnen sollte und in Echt waren es 40 km Steigung, die der Abfahrt vorangiengen, denn das Navi hatte eine Abkürzung vorgeschlagen, die mir nicht vertrauenswürdig erschien.
Nach letzten Aussichtspunkten in den Canyon komme ich um 3 Uhr nachmittags am Highway 89 an. Nach einem Frühstück Stelle ich mich an den Strassenrand und versuche mitgenommen zu werden. Ein stolzer Navajo nimmt mich mit. Sie hätten eigene Zeitungen und auch einen Radiosender. Aber ausser der Werbung die auf Englisch ist verstehe ich nichts.
Die Navajo Nation ist das grösste Reservoir in den USA. Sie haben ihre eigene Verwaltung, Polizei und Gesetze. Das Übernachten zwischen Strasse und Zaun sei kein Problem und ich beschliesse ihm zu glauben. Nachdem er mich nach 50km absetzt suche ich mir einen Platz zum Schlafen.
Auf einer Strasse, die als besonders schöne Route eingezeichnet ist fahre ich wieder zum Colorado River runter. Und dann folgt ein 65 km langer Anstieg. Die scenerie ist wirklich beeindruckend. Grosse Standflächen geramt von Bergen in allen Rottönen.
Ich muss noch lange durch diese ansteigende Ebene fahren um einen Platz zum schlafen zu finden, denke ich. Aber plötzlich gibts doch einen guten Platz. Als besondere Delikatesse gibts heute eine Grapefruit, die mir eine vorbeifahrende Frau geschenkt hat. Was bin ich doch für ein Glückspilz

Zurück auf dem Plateau

Natürlich versuche ich gleich per Internet wieder Verbindung mit dem Rest der Welt aufzunehmen. Mein Handy blitzt nach einem kleinen Sturz zwischendurch grün und weiss auf und jetzt funktioniert überhaupt nichts mehr. Der Bildschirm bleibt schwarz. Stundenlang versuche ich es immer wieder. Am Abend habe ich es wieder soweit, dass es blitzt und in der Sekundenbruchteilen zwischen den Blitzen schaffe ich es, dass ich die wichtigsten Dateien auf eine Speicherkarte herunterladen kann. So bkeiben mir wenigstens die Bilder. Mein Ersatzhandy hat etwas Schwierigkeiten mit der Verbindung. Aber ich hoffe das kommt auch noch in Ordnung.
Der Biker der auch hier Zeltet lerne ich jetzt kennen. Es ist ein chinesischer Velobauer, der auf einer 3 jährigen Weltreise ist. Ende 2023 will er in Europa sein und mich besuchen. Am Abend machen wir ein Feuer und so sitzen wir mit allen Hikern zusammen und jeder erzählt seine Geschichte.
Auf der Rangerstation erfahre ich, das mein Weg Richtung Norden etwas kompliziert wird. Mein Weg führt durch Navajo Nation und da braucht es zum übernachten eine Bewilligung. Motels hats auf über 200 km keine. Ich denke da ist wieder mal Autostop angesagt. Sehnsüchtig denke ich an den Grand Canyon zurück, wo alles geregelt war, camping, Wasser, Distanzen. Jetzt heisst es wieder selber planen, hoffen und Glück haben.

Im Canyon

Im Hiker und Biker Teil des Camping hats neben mir nur noch einen Biker. Die meisten von der Wanderern machen den ACT (Arizona cros trail). Der durchquert Arizona Nord Süd, von Utha nach Mexico. Der Grand Canyon ist bei 700 Meilen ungefähr die Hälfte. Man kann diesen Trail auch mit dem Velo machen aber da man im Grand Canyon nicht fahren darf muss man das Velo diese 30 Meilen tragen.

Am Morgen versorge ich mein Velo hinter dem Backcountry Office und nehme den Bus zum Start meines Trails. Noch die Wasserflaschen füllen. Ich nehme 2 1/2 Liter mit denn ich habe auf meinem Trail keine Wasserstelle. Neben Zelt, Liegematte und Schlafsack habe ich Essen für 2 1/2 Tage Kamera und Objektive sowie ein paar Kleinigkeiten dabei. In meinem neuen Rucksack lässt sich diese ca. 10 kg gut tragen.

Der erste Teil ist etwas überfölkert aber je weiter ich runtergehe desto weniger Wanderer hat es. Ich bin beeindruckt von der Landschaft aber Beschreiben macht keinen Sinn. Dafür gibt es Bilder.

Als ich gegen 15h auf meinem Campingplatz ankomme spüre ich meinen Rücken schon etwas. Ich bin sicher seit über 30 Jahren nie mehr mit einem vollgepackten Rucksack wandern gegangen. Der Camping ist sehr schön in einem kleinen Wäldchen. Auf jedem Platz hat es  einen Tisch mit Bank, einen Galgen um der Rucksack aufzuhängen und eine Alukiste fürs Tiersichere aufbewahren der Lebensmittel.

Und als ich um 5.30 den Kopf aus dem Zelt strecke ist überall rege Betriebsamkeit, ausser auf den Plätzen wo schon alles zusamnengepackt ist und die Wanderer abgereist.

Der Abstieg durch schattige Schluchten geht schnell und plötzlich stehe ich vor dem Colorado. Der Fluss heisst so wegen dem roten Sand den er mitführte bevor er gestaut wurde und sich der Sand in den Stauseen setzt. Jetzt ist er blaugrün wie die meisten Gewässer. Ein Stück gehe ich dem Fluss entlang auf einem spektakulären weg. In Bright Angel fülle ich meine Wasserflaschen auf. Ich erkenne noch den Platz auf dem wir vor 45 Jahren übernachtet haben.

Eigentlich wollte ich mich an einem kleinen Sandstrand am Fluss noch etwas hinlegen vor dem Aufstieg, aber der Platz ist voll mit einer Schlauchbootgruppe mit 6 Schlauchbooten. Da ist der gesamte Platz am Schatten besetzt. Kurz vor meinem Camping finde ich dann doch noch einen Platz wo ich die Füsse ins Wasser tauchen kann.

Am Abend sitze lustlos ich vor meinen Energieriegeln, Nüssen und Trockenfrüchten. Ich habe Lust auf richtiges Essen. Morgen Mittag sollte es soweit sein.

Der Aufstieg wird obwohl ich früh losgehe dann doch anstrengend. Eine Frau etwa in meinem Alter schliesst sich mir an. Ob das so in Ordnung sei? Sie hätte erst gedacht das ich ja recht langsam gehe aber schlussendlich sei ich doch schneller. Oben angekommen bedankt sie sich überschwänglich als hätte ich sie getragen.

Bilder folgen.

Grand Canyon 2

Das ist mal was anderes auf einem offiziellen Campingplatz zu übernachten. Man trifft sich mit anderen Hikern und Bikern, tauscht Erfahrungen und Essen aus und plaudert bis spät (22h) in die Nacht.
Um 8 bin ich natürlich im Backcountry Office. Der „Bright Angel“ Campground ist für die nächsten Tage ausgebucht, aber sie könne mir 2 Nächte im „Indian Garden anbieten. Der ist aber nicht beim Colorado River sondern etwas höher. Der sei viel schöner und die Wanderungen die sie mir vorschlägt machen Sinn. Ein Netz hat man dort nicht so werdet ihr erst wieder von mir hören wenn ich wieder oben bin. Mein Campingplatz hat Wasser, eine Toilette, Kisten in denen man Essen und Abfälle versorgen muss und Schatten. Das tönt doch schon gut. Aber das Essen für die 2 1/2 Tage muss ich selber mitnehmen und auch das Wasser für die Wanderung. Ich muss noch unterschreiben dass ich das alles verstanden habe und dann lässt man mich gehen. Ich mache noch eine kleine Wanderung dem Rim entlang und dann geht an die Vorbereitung.

Grand Canyon 1

Die 65km für heute währen ja nicht viel gewesen, zwar etwas Steigung aber auch nicht viel. Aber manchmal konnte es anders. Plötzlich höre ich ein lautes chrosen und die Kette blockiert. Der Wechsler hing nur noch in der Kette, in mehreren einzelteilen. An fahren war nicht mehr zu denken also wieder mal Autostopp. Aber in welche Richtung? In Flagstaff gibts einen guten Velo händler. Beim Grand Canyon nur eine Velo Vermietung. Ich versuche es doch. Wieder werde ich schnell. Mitgenommen. Der Campingplatz ist sehr schön. Nur etwas seltsam das immer wieder Elks durchwandern. Elks ist nicht dasselbe wie Elche bei uns das sind hier Moose. Die Elks sind hier etwas kleiner, wie riesen Rehe.
Erst Suche ich das Bachcountry Office auf um abzuklären ob das geklappt hat mit meiner Bewilligung um beim Colorado River zu übernachten. Es hat nicht. Ich muss morgen um 8 nochmals kommen. Ich bin der 4. auf der Warteliste. Dann zur Velo Vermietung. Ich rechne nicht damit dass die einen entsprechenden Wechsler haben. Aber man darf auch mal Glück haben. Qualitativ nicht ganz dasselbe dafür billig und das Ausfallende können sie mir auch wieder zurecht biegen. Auf dem Touristen Pfad entlang des Rims gehe ich zurück zum Camping und erlebe so die ersten Eindrücken des Grand Canyon.
Das reparieren der Velos klappt bestens und so bin ich bereit fürs weiterfahren.

Elk