Delta 2

Ich werde also mit Dick am Samstag nach Moab fahren. Nur geht’s in Moab nicht ganz so wie erhofft denn es ist ein langes Wochenende hier und da fahren die Amerikaner in den Kurzurlaub. Das heisst alle Motels, Hostels und Campings sind ausgebucht. Aber Dick hat mir angeboten, dass ich im Garten seines Schwagers mein Zelt aufstellen könne. Das wäre also geregelt.
So bleiben mir also 3 Tage in Delta. In der Stadt hat’s 3 Lebensmittelläden 2 Museen, 2 Hardwareläden (Doit) und einen schönen Stadtpark mit künstlichem Wasserfall und Flüsschen. So habe ich am ersten Tag zu tun mit Wäsche, Einkaufen und den Museen. Das Erste ist eher deprimierend. Es zeigt die Entwicklung der Gegend. Ein Zahnarztstuhl der etwa so aussieht wie die ersten, die ich noch in Erinnerung habe und genau derselbe Taschenrechner den ich in der Lehre gebracht habe. Damals für 230 Franken gekauft. Da stellt sich die Frage ob ich auch schon ins Museum gehöre?

Das 2. Museum, das Topas Museum befasst sich mit einem Internierungslager für JapanerInnen die 1942 an der Westküste wohnten und nach Pearl Harbur hierher deportiert wurden. Aus Angst es könnten Spione sein, zu ihrem Schutz vor der wütenden Bevölkerung und….
Am Abend geht’s dann zum Baseball. Die 8 bis 13 jährigen spielen. Und endlich erklärt mir mal jemand wie es funktioniert.
Am 2. Tag ist Wandern angesagt. Für die 20 Meilen bis zum Ausgangspunkt hat mir Dick sein Auto ausgeliehen.
Halb im Schatten halb an der Sonne geht’s über einen Weg ein Tal hinauf bis zur Passhöhe mit wunderbarer Aussicht. Noch Links und Rechts etwas erkunden und dann geht’s den selben Weg wieder runter.

Delta

Die Fahrt nach Delta war such noch recht schön. Lange Zeit der Eisenbahn entlang. Ich habe gestern wirklich Glück gehabt mit meinem Schlafplatz. Ich habe keinen mehr gesehen.
Freundlich werde ich von Dick und seiner Familie empfangen. Vor 4 Jahren war ich schon bei ihnen und es war ein Wiedersehen wie mit alten Freunden. Hier werde ich mein Velo lassen und mit Auto-stop nach Denver reisen.
Dick will am Samstag nach Moab fahren und bietet mir an mitzufahren. Das wäre schon mal gut ein Drittel der Strecke. Aber was mache ich bis Samstag? Und Moab ist zwar schön aber da war ich vor 4 Jahren schon. Aber wenn ich jetzt weiter gehe um in den Rockys zu wander; hat’s dann dort noch Schnee und ist viel zu kakt um zu camieren? Die Passübergänge sind dort auf 3500 Meter.
Jetzt mache ich Wäsche ordne meine Sachen und gehe einkaufen, zum Entscheiden habe ich noch Zeit bis zum Abend.

Richtung Delta

Einen kleinen aber gut ausgestatteten Laden hat es auch im Ort und so komme ich zu einem Guten Znacht mit einer Dose Lime O Rita, Salat, Nachos mit Guacamole und Erdbeeren zum Dessert.
Nach dem Essen kommt Rose, die ebenan wohnt mit Frühstücksgeäck. Sie hätte gebacken und ich sei doch sicher hunrig.
Ich stelle mein Zelt etwas windgeschützt hinter einer Mauer auf. Mitten in der Nacht höre ich plötzlich starker Regen auf mein Zelt tropfen. 2 Sekunden, dann hört er wieder auf und beginnt er nach 5 Sekunden wieder. Für eine Stunde bleibt die Sprinkleranlage eingeschaltet. Mein Zelt ist ja dicht aber der Lärm hindert mich am schlafen.
22 km habe ich am nächsten Morgen bis zu einem Restaurant. Nach fast 2 Wochen wieder mal mein geliebtes amerikanisches 3 Eierfrühstück. Sonni side up mit Speck und Rösti. Aber jetzt muss ich etwas mehr einkaufen, denn auf den nächsten 140 km gibt es nichts. Essen ist einfach mitzunehmen und da brauche ich auch nicht viel aber die 5 Liter Flüssigkeit gibt Gewicht.
Die Strecke ist schöner als erwartet und nach 85 km finde ich den Perfekten Platz zum schlafen. So bleiben mir noch 60 km für Morgen bis nach Delta.

Cedar City und weiter

Ich bleibe noch eine Weile im Stadtpark, Esse einen Salat und schaue den Kindern auf dem Spielplatz zu. Am frühen Nachmittag rufe ich Ken und Pet, meine Warmshower-Gastgeber an, die mich gleich abholen. Ich geniesse die Dusche, die Waschmaschine und mein richtiges Bett. Ebenso ihre slow coucking Küche.
Den nächsten Tag verbringe ich mit kleinen Veloreparaturen und Einkäufen. Noch ein gutes slow Essen und eine Nacht in einem richtigen Bett und dann geht’s weiter. Auf der Karte sieht die Strecke nördlich nach Delta eher langweilig flach aus und so beginnt es auch. Der Gegenwind von Vorgestern hat einen Temperatursturz von 15 Grad gebracht. Die jetztigen 20 Gead sind ideal zum Velofahren. Aber plötzlich komme ich in leicht hügeliges Gelände und die Gegend ist so schön, dass ich mir überlege schon früher als geplant zu halten und einen Schlafplatz zu suchen. Die Lust auf ein gutes Essen zieht mich doch weiter. Nach 70 km komme ich in einen kleinen Ort wo der Laden auch am Sonntag offen ist. Der Dorfpark ist erstaunlich gross und gut ausgestattet. So beschlisse ich hier zu bleiben, denn mein Weg führt mich nachher wieder durch eine Ebene wo es neben der Strasse kilometerweise nur kleine Büsche hat und so weder sicht- Wind- noch Sonnenschutz hat.

Zion nach Cedar City

In Cedar City habe ich einen Warnshower Gastgeber. Ich freue mich wieder einmal in einem richtigen Bett zu schlafen und eine Dusche zu nehmen. Das Baden im Fluss neben dem Campingplatz im Zion NP fühlte sich zwar gut und kühlend an aber ab und zu richtig Duschen…
Bis nach Cedar City sind es 98km. 30km runter und dann 68 rauf. Machbar in einem Tag aber ich will ja nicht gleich wieder übertreiben. So plane ich lieber 2 Tage. Ich muss also nicht früh losfahren aber von den Temperaturen her warte ich auch nicht bis am Nachmittag. Und so kommt es, dass ich nach einer Fahrt durch eine super Landschaft schon um 14h einen schönen Platz zum schlafen finde. Die letzten Meter waren etwas anstrengender, mit schlechten Naturstrassen, so steil, dass sogar das schieben höchstleistung erfordert.
Gegen Mitternacht wache ich auf. Der Wind rüttelt und schüttelt das Zelt. Ich habe Angst um mein Zeltgestänge. Bei stärkeren Windböen drückt er die feinen Carbonrörchen fast flach. Nach einer Weile nehme ich das Oberzelt und das Gestänge weg und schlafe im flatternden Unterzelt. Trotz dem Lärm schlafe ich ohne Angst besser.
Bis am Morgen hat der Wind eher noch zugenommen. Das zusammenpacken ist etwas kompliziert denn man darf keinen Augenblick etwas leichtes loslassen sonst ist es suf nimmerwiedersehen weg. Aber ich schaffe es. Nur 2 Heringe finde ich nicht mehr.
Das weiterfahren ist nich weniger schwierig, denn der Wind ist ein Gegenwind. Auf dem kleinen Weg geht es noch, denn es hat Büsche auf beiden Seiten die mich etwas von Wind schützen. Da kann ich etwa 1/3 fahren. Doch bald schon muss ich auf die Autobahn und da hats keinen Windschutz mehr. selbst auf den Flachen Stücken muss ich mich heftig gegen den Wind stemmen um vorwerts zu kommen. An fahren ist nicht zu denken, denn die Windböen versuchen mich immer wieder in den Graben oder auf die Fahrbahn zu zwingen. Ich bin mir am überlegen ob ich es mit Autostop versuche als eon Wagen hinter mir anhält. Als wir mein Velo eingeladen haber erzähli mir die Frau dass sie schon an mir vorbei gefahren sei und dann aber ein so schlechtes Gewissen gehabt hat dass sie nach 10 km umgedreht sei um mich mitzunehmen.. Jetzt sei sie richtig froh das sie mich und mein Velo aufgeladen hat. Der Wind bläst mit über 50 Meilen (80km/h) und die Strecke sei schon unter idealen Verhältnissen exterm anstrengend. Und so bin ich schon um 9h morgens an meinem Tagesziel in Cedar City.

Zion mit dem Velo

Das mit der Lotterie hat definitiv nicht geklappt. So mache ich noch einen Velotag im Zion. Über 6 Harnadelkurven fahre ich nochmals zum Tunell hoch. In einer Kurve hat sich ein Fotograf aufgestellt. Er ist für 2 Wochen mit einer Gruppe von 40 RolsRois Silvershadow unterwegs, die alle in den nächsten 2 Stunden durchfahren sollten.
Ich geniesse nochmals die Abfahrt. Diesmal mit Video. Bei der Abfahrt vor 3 Tagen hat irgendwas mit dem Video nicht geklappt. Dann fahre ich noch den Zion Canyon hoch. So gewöhne ich mich wieder ans Velofahren für Morgen wenn’s weiter geht.

Zion und die Lotterie

 Wie in jedem NP gibts auch für den Zion diverse Wandervorschläge. Die bekanntesten sind Nerrow und Angels Landing. Nerrow mache ich am folgenden Tag. Eine etwas spezielle Wanderung ist in einem Fluss. Meist geht man man in Knöcheltiefen Wasser aber manchmal kommt das Wasser auch bis zum Schritt. Beeindruckend steigen die Felsen links und rechts in die Höhe. Etwas viele Personen sind da unterwegs. Zu tausenden sind die Touristen unterwegs mit den roten gemieteten Wasserwanderschuhen und den Holzstöcken. Für mich tuns auch meine Crocks.
Für die Angels Landing Wanderung ist das etwas komplizierter. Es braucht eine Bewilligung und die bekommt man in einer Lotterie. Zwischen Mitternacht un 15h kann man sich anmelden und bekommt d
dann Bescheid ob man am nächsten Tag gehen kann. Aber kassiert wird auf jeden Fall. Nach 2 mal anmelden und Bezahlen und 2 mal negativen Bescheid fühle ich mich etwas beschissen und gebe auf. Wer wissen will wie es dort aussieht, unter Google Bilder angels Landing findet man hunderte Bilder.
Ich bin dann am nächsten Tag erst in einem Seitental unterwegs und mache anscheinend den Sand Beach Trail und da stelle ich mir die Frage, wieso heissen Sandalen so wenn sie für den Sand völlig ungeeignet sind? Nicht nur dass es immer wieder kleine Steine im Sand hat, auch wird der Sand immer heisser und meine Füsse leiden. Ich bin froh als ich endlich zum Fluss komme und die Füsse abkühlen kann.
Zurück im Visiter Center schaffe ich es endlich den letzten Blogbericht raufzuladen. Habs x mal versucht und jetzt auf einmal, ohne dass ich etwas anders gemacht habe hats geklappt.

Kanab – Zion

Samstag Abend im Stadtpark – Da war nichts mit schlafen um 8h. Um 10 wurde es dann doch ruhiger und ich konnte mich in eine entferne Ecke verziehen.
Kurz nach 6 bin ich wieder unterwegs. Ein kalter Wind bläst mir entgegen. Wenn ich die Handschuhe nicht zu unterst im Gepäck hätte, würde ich sie anziehen. Der erste 500 Meter Anstieg geht bestens in der Kühle. Dann alles wieder runter, damit ich nochmals 500 Meter rauf kann. Von der Kühle ist nichts mehr übrig geblieben. Die Abfahrt ist spektakulär. Jedenfalls bis ich wieder Autostop mache. Die Strecke führt durch ein 3 km langes Tunell mit absolutem Velofahrverbot und ein Ranger der das überwacht. Aber ich habe ja übung und werde schnell mitgenommen. Nach dem Tunell dan der 2. Teil der Anfahrt.
Auf dem Campingplatz meint der Ranger: kein Platz! Kein Heiker Biker teil. Der nächste Platz ist etwa 10 Meilen weiter unten. Die Plätze sind riesig und an den meisten Orten steht nur ein kleines Zelt. Ich beschliesse andere Camper zu fragen, aber bevor ich dazu komme den ersten zu fragen bieten mir Marc, John, Baky an mein Zelt bei ihnen aufzustellen. Matc ist Warmshower Gastgeber und das gilt auch hier, meint er. Sie bleiben 5 Tage und so bin ich versorgt.

Ende Arizona

Ich bin froh, habe ich gestern schon einen Teil des Aufstieges gemacht. Es geht wieder auf 2400 Meter. Aber nach ein paar Stunden komme ich auch oben an. Im Restaurant wo ich mein Frühstück einnehme begrüsst mich plötzlich jemand mit Hi JP. Es ist einer der den ACT macht und wir uns am Lagerfeuer getroffen haben. Er ist den Canyon hinunter und auf der anderen Seite wieder rauf. Dazu hat er einen Tag weniger gebraucht wie ich mit dem Velo.
Eine lange schöne Abfahrt habe ich nun. Kurz vor Kanab überquere ich die Grenze zu Utah. Der bis jetzt schönste Stadtpark wähle ich für mein Nachtquartier. Sogar Duschen kann ich hier. zusammen mit den Kindern, die sich beim Wasserspiel herumtollel.

Navajo Nation

Erst 80km runterfahren, so sas aus, auf den ersten Blick aufs Navi. Beim Vergrössern des Höhenprofils musste ich feststellen, dass die Abfahrt erst nach 20km rauf beginnen sollte und in Echt waren es 40 km Steigung, die der Abfahrt vorangiengen, denn das Navi hatte eine Abkürzung vorgeschlagen, die mir nicht vertrauenswürdig erschien.
Nach letzten Aussichtspunkten in den Canyon komme ich um 3 Uhr nachmittags am Highway 89 an. Nach einem Frühstück Stelle ich mich an den Strassenrand und versuche mitgenommen zu werden. Ein stolzer Navajo nimmt mich mit. Sie hätten eigene Zeitungen und auch einen Radiosender. Aber ausser der Werbung die auf Englisch ist verstehe ich nichts.
Die Navajo Nation ist das grösste Reservoir in den USA. Sie haben ihre eigene Verwaltung, Polizei und Gesetze. Das Übernachten zwischen Strasse und Zaun sei kein Problem und ich beschliesse ihm zu glauben. Nachdem er mich nach 50km absetzt suche ich mir einen Platz zum Schlafen.
Auf einer Strasse, die als besonders schöne Route eingezeichnet ist fahre ich wieder zum Colorado River runter. Und dann folgt ein 65 km langer Anstieg. Die scenerie ist wirklich beeindruckend. Grosse Standflächen geramt von Bergen in allen Rottönen.
Ich muss noch lange durch diese ansteigende Ebene fahren um einen Platz zum schlafen zu finden, denke ich. Aber plötzlich gibts doch einen guten Platz. Als besondere Delikatesse gibts heute eine Grapefruit, die mir eine vorbeifahrende Frau geschenkt hat. Was bin ich doch für ein Glückspilz

Zurück auf dem Plateau

Natürlich versuche ich gleich per Internet wieder Verbindung mit dem Rest der Welt aufzunehmen. Mein Handy blitzt nach einem kleinen Sturz zwischendurch grün und weiss auf und jetzt funktioniert überhaupt nichts mehr. Der Bildschirm bleibt schwarz. Stundenlang versuche ich es immer wieder. Am Abend habe ich es wieder soweit, dass es blitzt und in der Sekundenbruchteilen zwischen den Blitzen schaffe ich es, dass ich die wichtigsten Dateien auf eine Speicherkarte herunterladen kann. So bkeiben mir wenigstens die Bilder. Mein Ersatzhandy hat etwas Schwierigkeiten mit der Verbindung. Aber ich hoffe das kommt auch noch in Ordnung.
Der Biker der auch hier Zeltet lerne ich jetzt kennen. Es ist ein chinesischer Velobauer, der auf einer 3 jährigen Weltreise ist. Ende 2023 will er in Europa sein und mich besuchen. Am Abend machen wir ein Feuer und so sitzen wir mit allen Hikern zusammen und jeder erzählt seine Geschichte.
Auf der Rangerstation erfahre ich, das mein Weg Richtung Norden etwas kompliziert wird. Mein Weg führt durch Navajo Nation und da braucht es zum übernachten eine Bewilligung. Motels hats auf über 200 km keine. Ich denke da ist wieder mal Autostop angesagt. Sehnsüchtig denke ich an den Grand Canyon zurück, wo alles geregelt war, camping, Wasser, Distanzen. Jetzt heisst es wieder selber planen, hoffen und Glück haben.

Im Canyon

Im Hiker und Biker Teil des Camping hats neben mir nur noch einen Biker. Die meisten von der Wanderern machen den ACT (Arizona cros trail). Der durchquert Arizona Nord Süd, von Utha nach Mexico. Der Grand Canyon ist bei 700 Meilen ungefähr die Hälfte. Man kann diesen Trail auch mit dem Velo machen aber da man im Grand Canyon nicht fahren darf muss man das Velo diese 30 Meilen tragen.

Am Morgen versorge ich mein Velo hinter dem Backcountry Office und nehme den Bus zum Start meines Trails. Noch die Wasserflaschen füllen. Ich nehme 2 1/2 Liter mit denn ich habe auf meinem Trail keine Wasserstelle. Neben Zelt, Liegematte und Schlafsack habe ich Essen für 2 1/2 Tage Kamera und Objektive sowie ein paar Kleinigkeiten dabei. In meinem neuen Rucksack lässt sich diese ca. 10 kg gut tragen.

Der erste Teil ist etwas überfölkert aber je weiter ich runtergehe desto weniger Wanderer hat es. Ich bin beeindruckt von der Landschaft aber Beschreiben macht keinen Sinn. Dafür gibt es Bilder.

Als ich gegen 15h auf meinem Campingplatz ankomme spüre ich meinen Rücken schon etwas. Ich bin sicher seit über 30 Jahren nie mehr mit einem vollgepackten Rucksack wandern gegangen. Der Camping ist sehr schön in einem kleinen Wäldchen. Auf jedem Platz hat es  einen Tisch mit Bank, einen Galgen um der Rucksack aufzuhängen und eine Alukiste fürs Tiersichere aufbewahren der Lebensmittel.

Und als ich um 5.30 den Kopf aus dem Zelt strecke ist überall rege Betriebsamkeit, ausser auf den Plätzen wo schon alles zusamnengepackt ist und die Wanderer abgereist.

Der Abstieg durch schattige Schluchten geht schnell und plötzlich stehe ich vor dem Colorado. Der Fluss heisst so wegen dem roten Sand den er mitführte bevor er gestaut wurde und sich der Sand in den Stauseen setzt. Jetzt ist er blaugrün wie die meisten Gewässer. Ein Stück gehe ich dem Fluss entlang auf einem spektakulären weg. In Bright Angel fülle ich meine Wasserflaschen auf. Ich erkenne noch den Platz auf dem wir vor 45 Jahren übernachtet haben.

Eigentlich wollte ich mich an einem kleinen Sandstrand am Fluss noch etwas hinlegen vor dem Aufstieg, aber der Platz ist voll mit einer Schlauchbootgruppe mit 6 Schlauchbooten. Da ist der gesamte Platz am Schatten besetzt. Kurz vor meinem Camping finde ich dann doch noch einen Platz wo ich die Füsse ins Wasser tauchen kann.

Am Abend sitze lustlos ich vor meinen Energieriegeln, Nüssen und Trockenfrüchten. Ich habe Lust auf richtiges Essen. Morgen Mittag sollte es soweit sein.

Der Aufstieg wird obwohl ich früh losgehe dann doch anstrengend. Eine Frau etwa in meinem Alter schliesst sich mir an. Ob das so in Ordnung sei? Sie hätte erst gedacht das ich ja recht langsam gehe aber schlussendlich sei ich doch schneller. Oben angekommen bedankt sie sich überschwänglich als hätte ich sie getragen.

Bilder folgen.

Grand Canyon 2

Das ist mal was anderes auf einem offiziellen Campingplatz zu übernachten. Man trifft sich mit anderen Hikern und Bikern, tauscht Erfahrungen und Essen aus und plaudert bis spät (22h) in die Nacht.
Um 8 bin ich natürlich im Backcountry Office. Der „Bright Angel“ Campground ist für die nächsten Tage ausgebucht, aber sie könne mir 2 Nächte im „Indian Garden anbieten. Der ist aber nicht beim Colorado River sondern etwas höher. Der sei viel schöner und die Wanderungen die sie mir vorschlägt machen Sinn. Ein Netz hat man dort nicht so werdet ihr erst wieder von mir hören wenn ich wieder oben bin. Mein Campingplatz hat Wasser, eine Toilette, Kisten in denen man Essen und Abfälle versorgen muss und Schatten. Das tönt doch schon gut. Aber das Essen für die 2 1/2 Tage muss ich selber mitnehmen und auch das Wasser für die Wanderung. Ich muss noch unterschreiben dass ich das alles verstanden habe und dann lässt man mich gehen. Ich mache noch eine kleine Wanderung dem Rim entlang und dann geht an die Vorbereitung.

Grand Canyon 1

Die 65km für heute währen ja nicht viel gewesen, zwar etwas Steigung aber auch nicht viel. Aber manchmal konnte es anders. Plötzlich höre ich ein lautes chrosen und die Kette blockiert. Der Wechsler hing nur noch in der Kette, in mehreren einzelteilen. An fahren war nicht mehr zu denken also wieder mal Autostopp. Aber in welche Richtung? In Flagstaff gibts einen guten Velo händler. Beim Grand Canyon nur eine Velo Vermietung. Ich versuche es doch. Wieder werde ich schnell. Mitgenommen. Der Campingplatz ist sehr schön. Nur etwas seltsam das immer wieder Elks durchwandern. Elks ist nicht dasselbe wie Elche bei uns das sind hier Moose. Die Elks sind hier etwas kleiner, wie riesen Rehe.
Erst Suche ich das Bachcountry Office auf um abzuklären ob das geklappt hat mit meiner Bewilligung um beim Colorado River zu übernachten. Es hat nicht. Ich muss morgen um 8 nochmals kommen. Ich bin der 4. auf der Warteliste. Dann zur Velo Vermietung. Ich rechne nicht damit dass die einen entsprechenden Wechsler haben. Aber man darf auch mal Glück haben. Qualitativ nicht ganz dasselbe dafür billig und das Ausfallende können sie mir auch wieder zurecht biegen. Auf dem Touristen Pfad entlang des Rims gehe ich zurück zum Camping und erlebe so die ersten Eindrücken des Grand Canyon.
Das reparieren der Velos klappt bestens und so bin ich bereit fürs weiterfahren.

Elk

Ende Route 66 Seligman – Williams

Perfekter kann Ein Platz zum schlafen nicht sein. Nur ein paar Meter von einer kaum befahrenen Strasse entfernt aber trotzdem föllig versteckt , flach, der Boden nicht zu hart, grosse flache Steine zum Sitzen, schöne Aussicht, Schatten und Sonne und sogar Handyempfang.
Mit schlafen wird doch nicht viel weil die Sterne fotografiert werden wollen.
Mit Autostopp zwischendurch komme ich nach Williams. Der letzte Ort auf der Route 66. Er macht der Mother Road noch einmal alle Ehre mit Museen und Souvenir Shops.
Von da mit dem Velo Richtung Norden zum Grand Canyon. Für morgen bleiben mir noch 65km.

Kingsman – Seligman

Der halbe Ruhetag hat gut getan. Vor allem auch um mich auf mein wichtigstes Ziel für solche Reisen zu besinnen – nicht Leiden. In den letzten Tagen habe ich mich immer wieder mal erschöpft gefühlt und mich zwischendurch gefragt: wieso machst du das eigentlich. Und heute morgen musste ich mich sogar überwinden aus dem Bett zu steigen.
War es ein zu schneller Einstieg und eine zu schnelle Themperaturdifferenz? In der Wüste war es doch bis 35 Grad und der Jetleg ist ja auch noch oder war mein Husten doch etwas mehr als nur Husten oder bin ich einfach älter geworden? Jedenfalls muss ich etwas ändern.
Für Sonntag Nacht habe ich eine Reservation im Grand Canyon. Die ist fix und die möchte ich nicht verpassen. Das heisst ich muss am Samstag Vormittag Bein South Rim ankommen um mich gut auf den grossen Abstieg vorzubereiten. Das sind 350km in 3 1/2 Tagen. Im normal Fall machbar aber ich will es ja ruhiger nehmen. Strecke und Zeit lässt sich nicht ändern aber das Verkehrsmittel. Und so fahre ich mit dem Velo in Kingsman los. Nach 40km mache ich Autostop. Und so bin ich ganz schnell in Seligman, 140km weiter und 600 Meter höher.
Seligman ist eigentlich der Geburtsort der neuen Route 66. Der Barbier von hier hat, als die Interstate 40 gebaut wurde und niemand mehr die alte R66 gefahren ist, die Initiative ergriffen und den Ort, man kann fast sagen zu einem Museum gemacht. Die Strecke wurde jetzt mit Historic Route 66 be schildert. Er selbst hat noch bis Corona rasiert und sich jetzt mit 95 Jahren Pensioniert. Nach 2 Jahren ohne Messer hat er sich nicht mehr getraut wieder anzufangen. Sein Saloon ist heute Museum uns Souvenierladen.

Ich sitze draussen in einem Café und schaue den Touristen zu. Es kommen viele Motorradgruppen vorbei. Europäer die sich für 2 Wochen Route66 mit dem Motorrad gebucht haben. Sie sehen so gar nicht wie Töfffahrer aus sondern eher nach Vertreter oder Lehrer. Aber jetzt kurz vor der Pensionierung schnallt man sich nochmals die Lederjacke um und beweisst sich selbst dass man noch jung ist.

Ende California, jetzt ist Arizona angesagt. Needles Kingman

Bei Needles überquere ich den Colorado River und damit die Grenze zu Arizona. Auf einer 4 Spurigen, viel befahrenen Strasse fahre ich Richtung Norden. Da bin ich froh, habe ich ein extrem helles und blinkendes Rücklicht. Nach 20 km kann ich abzweigen. Auch wieder 20 km geradeaus. Jetzt kaum mehr Verkehr dafür geht bergauf. Irgendwann erreiche ich die Passstrasse und kurz darauf Outman. Ein Dorf wie vor hundert Jahren, mit Saloon und General Store aus Holz und Eseln die auf der Strasse spazieren. Ich tanke auf und mache mich auf einen schönen Platz zum schlafen zu finden.
Bis zum Sitgreaves Pass. Sind es am Morgen nur noch 4 km und das in der Frische des Morgens. Als ich mich vor 7 Jahren dem Pass genähert habe, hat mA mich gewarnt davor. Hoch und Steil und eine schwierige Strecke. Und auch John Steinbeck schreibt in seinem Buch „Früchte des Zornes“ dass die Autofahrer aus dem Osten sich für den Pass einen erfahrenen Fahrer gemietet haben. Mit seinen 1070 Metern und den 3 Spitzkehren auf beiden Seiten stellt er für mich nicht wirklich eine Herausforderung dar.
Ich habe mir einen ruhigen Tag vorgenommen. Mit Motel. Ich muss wieder mal Duschen, Wäsche waschen, alle elektrischen Gräte laden und auch am Velo gibts ein paar kleinere Reparaturen. Nach 45 km, in Kingman finde ich ein Motel und nach dem Erledigen der Arbeiten kommt auch noch der wichtigste Grund für meinen kurzen Tag; ich brauche auch Erholung.

Amboy Richtung Needels

Ich war etwas erstaunt wie wenig in Roy’s Cafe Los war. Wenn ich mich zurückerinnere an vor 7 Jahren, da war ein kommen und gehen wie in einem Bienenhaus. Und heute, tote Hose. Obwohl Samstag. Und plötzlich um 19h geht los. Von überall her kommen sie und als noch Sascha mit seiner Frau auf ihrer Hochzeitsreise vorbeikommen ist die Party im vollen gang. Plötzlich habe ich einen Drink in der Hand der es in sich hat. Sascha, ein Deutscher der im CMS Bereich arbeitet gibt mir noch ein paar coole Tipps wie ich meinen Blog verbessern kann. Mal schauen ob es was bringt.
Ich schlafe gut auf meiner Matratze. Der Wind zieht durch die zerbrochenen Scheiben und so ist die Temperatur gut auszuhalten.
Am Morgen ist die Wärme ideal zum Velofahren. Aber schon um 9h wird es heiss. Ich fahre über eine gesperrte Strasse. 7 Brücken sind gesperrt aber es hat immer eine Umleitung durch eine Furt. So bin ich alleine auf der Strasse. Als ich unter einem Busch eine Pause mache kommt ein Auto Fahrer: Er hätte mich on weitem gesehen und wollte nur wissen ob alles gut gehe und ob ich etwas brauche. Es gibt einem schon etwas Sicherheit wenn man weiss das man immer gesehen wird und Hilfe kommt im Notfall.
Nach 70km keutzt die Route 66 die interstate 40 und da hats eine Tankstelle. Tankstelle auch für mich. Ich kaufe zu trinken und Fülle meine Wasserflaschen auf. 2 x 7.5dl Velobidon und 2 x 1,5l Flaschen. Fast 5 Liter das sollte genügen für heute Abend. Morgen komme ich bald nach Needels an der Grenze zu Arizona.

Barstow Amboy, Roy’s Cafe

Ich bin froh um meinen Windgeschützten Platz. Der Wind hat noch zugenommen aber mein Zelt steht im Ruhigen und ich schlafe perfekt.
Am Morgen fehlt mir der Rückenwind. Nach 30km Autobahn und der Rest Nebenstrassen erreiche ich, am frühen Nachmittag, Barstow und damit die Route 66. Dieser werde ich jetzt fast eine Woche bis nach Williams folgen. Vieles kommt mir bekannt vor, da ich hier vor 7 Jahren auf dem Weg von Chicago nach Santa Monica durchgefahren bin.
Noch 20km weiter und ich erreiche Gaye und seine Frau, meine Warmshower-Gastgeber.
Ein idyllischer Ort in der Wüste, mit Kinderspielplatz Pool und Palmen. Und wunderbare Gastgeber. Nach dem Znacht sitzen wir noch eine weile um den Pool und plaudern. Aber ich bin bald schon müde.
Nach wenigen km bin ich schon beim Bagdad Cafe. Sicher können sich die meisten von euch an den Film erinnern der hier 1988 gedreht wurde. Leider ist es geschlossen. Erst bei km 65 hats wieder ein Restaurant für einen Salat.
Bis zu meinem übernachtungsplatz sind es nochmals 45 km. Ich freue mich über den einzigen Schattenplatz unterwegs. Ein kleiner Baum abseits der Strecke.
Auch Roy’s Cafe ist aus Filmen und Werbung bekannt. Daneben im ehemaligen Motel kann man noch schlafen. Eine Matratze am Boden ist der einzige Luxus. Auch mit dem Wohnmobil kann hier übernachten und so lerne ich drei Franzosen kennen die auf einem 3 wöchigen Road trip sind.

Bagdad Cafe
Der Baum
Roy’s Cafe Amboy

Beginn der Wüste

Die Reservierung für den grand canyon hat Dan doch noch geklappt. Zwar nur ein Tag früher und nur für eine Nacht aber immerhin. Übrigens per analogem Telefon und nur für die Nacht unten am Fluss.
Am Morgen fühle ich mich gut. Erst geht es 20km Berg auf über einen Pass. Dann runter durch einen Windmühlenpark mit tausenden von windmühlen nach Mojave. Einen kleinen Flughafen hats hier, aber hunderte von Flugzeugen stehen rum. Ich frage mich ob das parkierte Flugzeugen sind, die in Corona – Zeiten nicht gebraucht werden.
Mein Navi führt mich in die Wüste, über sandige Pisten. Wunderschön aber Anstrengend. Alle paar 100 Meter steckt mein Velo im Sand fest. Obwohl ich die Strecke geniesse, bin ich froh, nach 10 km wieder auf dem freeway 58 zu sein. Mit dem Rückenwind der immer noch stark bläst komme ich schnell voran. Um 15h bin ich schon an meinem vorgesehenen Tagesziehl.
Boron. Ein kleines Dorf, aber mit Airospace und 20 Mühlen Museum. Ich werde hier übernachten. Denn es hat einen Stadtpark wo ich einen Platz am Windschatten finde. Mitten in der Wüste möchte ich mein Zelt nicht u geschützt aufstellen denn der wind hat zugenommen. Bis 70 km/h das gibt eine schnelle Fahrt für morgen.
Die Museen sind geschlossen und so kaufe ich mir ein Bier und gehe wieder in den Stadtpark. Hier ist plötzlich Betrieb aufgekommen. Die kleinen und kleinsten spielen Baseball. Es macht Spass ihnen eine weile zuzuschauen.