Die Nacht

Es geht rauf. In 2 Steigungen auf 2580 Meter. Aber es läuft gut heute. Der Verkehr hat zwar zugenommen gegenüber der loneliest Road aber ist immer noch erträglich. Als ich dann am Abend, nach 90 km Torrey erreiche entscheide ich mich für ein Motel. Ich bin immer noch auf 2150 Meter und da könnte es zu kalt werden.
Ein sehr schönes Motel habe ich gefunden mit einem Restaurant das keine Wünsche offen lässt.

Und dann die Nacht, ich gehe früh schlafen. Um Mitternacht wache ich auf, will aufstehen und plötzlich von einem Moment auf den Anderen beginnt sich alles zu drehen. In einer Heftigkeit wie ich das noch nie erlebt habe. Ich mache Licht um einem Fixpunkt zu haben aber der dreht sich genauso wie alles andere. Es dauert eine Weile bis ich entdecke dass es besser geht wenn ich mich nach vorne bücke. Durch das ganze Drehen ist mir auch schlecht geworden. Ich schaffe es zur Toilette. Ich versuche mich hinzulegen aber sofort dreht sich wieder alles. Es dauert sicher eine Stunde bis ich merke dass auf dem Bauch liegen besser geht. Nach einer weiteren Stunde kann ich es mit schlafen wieder versuchen. Es ist mir unwohl mit sowas was ich keine Ahnung habe was das sein kann. Am frühen Morgen telefoniere ich mit einem Arzt von Telmed. Der Arzt stellt mir alle möglichen Fragen. Von Ohren zu Herz bis zu Durchblutungsproblemen hält er alles für möglich. Ich solle einen Arzt  aufsuchen. Leichter gesagt als getan. In dem Dorf in dem ich bin hat es keinen, entweder muss ich 20 km zurück und bergauf oder 60 km weiter aber bergab. Inzwischen geht es mir schon fast ganz gut, also bechliesse ich weiterzugeben.
Weiter bedeutet durch den Capitol Reef Nationalpark. Eine wunderschöne fahrt. Fast könnte man die letzte Nacht vergessen. Ich mache eine kleine Wanderung im Park. Aber die Nacht macht mir immer wieder sorgen. Von langsamer weiterfahren über abbrechen bis zur Überlegung dass ich eine Versicherung gemacht habe, die Nathalie den Flug zu mir bezahlt wenn ich 7 Tage ins Krankenhaus muss. Also klar, in Hanksville zum Arzt obwohl ich mich schon lange wieder perfekt fühle. Ich frage im Lebensmittelladen nach bei der letzten Tankstelle im Ort dort könne man mir weiterhelfen. Die erste Dame weiss gar nichts, die 2. holt den Chef. Und der meint am Dienstag kommt der Arzt. Aber er tätigt ein Telefon und meint ich soll warten. Bald kommt eine nette Dame mit einem Köfferchen. Wieder die Fragen und an der Art der Fragen erkenne ich dass sie versteht was sie tut. Dann wird noch der Blutdruck und der Puls überprüft. Ganz klar, meint sie, Dehydriert. Und nicht nur Wasser sondern so ein grässliches Sportlergetränk mit allen nötigen Wirkstoffe. Zum Glück gibt es diverse Sorten. Ich kaufe 6 verschiedene Flaschen und gehe zurück ins Dorf auf den Campingplatz.
Es ist ein schöner Platz mit einer Zeltwiese. Von meinem Nachbarn höre ich einen ostschweizer Dialekt. Wunderbar wieder mal zu reden wie einem der Schnabel gewachsen ist. Sie sind ein Penner ein pesioniertes paar die nur zwischendurch mal nach hause gehen um die Enkelkinder zu Hüten, sonst aber in der ganzen Welt auf Velotouren sind. Diesmal ausnahmsweise mit dem Auto wegen der Enkelkinder, die müssen sie in 2 Wochen wieder hüten.

10 Gedanken zu „Die Nacht

  1. Hallo Jean-Pierre,

    ich verfolge Deinen Blog täglich und bedauere sehr, daß ich nicht mitkommen konnte. Hoffe, Dein Unwohlsein war tatsächlich nur die Folge von Dehydrierung.
    Aber wieso ist dieser Eintrag bereits vom 7.4.? Hier in Genf ist es , als ich diese Zeilen schreibe, gerade 9 Uhr morgens am 7.4., und bei Dir ist es doch erst 1 Uhr morgens?

    Weiterhin gute Reise und herzliche Grüße

    Andreas Zumach, Genf

    1. Ja, mit dem Bedauern hast du recht.
      Zum Datum, Mein Server steht in der Schweiz und der setzt das Datum. Anscheinend liest der meinen Blog nicht und weiss so nicht wo ich bin und das ist auch gut so.

  2. JP!
    Did you drink the packets of electrolytes I gave you in Lake Tahoe?
    Maybe not?
    I hope you still have them and add them to water and drink up!
    They are called „Emergen-C“ for a reason…

    Glad that you are well!
    Enjoy Utah – it is a stunningly beautiful place.

    -lisa

  3. Lieber Jean-Pierre
    Ich freue mich dass es Ihnen wieder besser geht. Ich kenne den Drehschwindel sehr gut. Könnte auch etwas mit den Kristallen im Innenohr zu tun haben. Wenn sich diese verschieben lösten diese Schwindelattacken mit Übelkeit aus. Dies kann bis zu 48 Stunden andauern bis sich diese wieder in die richtige Position gesetzt haben. Auslöser können verschiedene Gründe haben, über Müdigkeit, Stress, falsche Bewegung etc. Es bis heute nicht abschliessend bekannt, was die genaue Ursache ist. Man weiss jedoch dass es meistens bis zu 2 Tage andauern kann. In der Schweiz behandelt man dieses Syndrom mit dem Medikament „Beta-Serc“.
    Ich wünsche weiterhin eine gute Reise und halten sich Sorge.
    Herzliche Grüße Raymond Huser

    1. Ich frage mich, wieso ich mir die Mühe mache einen Arzt aufsuchen. Das nächste mal frage ich gleich von Anfang an Sie. Der Bericht vom Arztbesuch kommt bald aber das Resultat h was Ben Sie schon vorweggenommen.

  4. Hallo Jean-Pierre,

    ich bin froh, dass es Dir wieder besser geht. Ja, es ist einerseits unangenehm, wenn man zum Arzt geht und die Krankheit schon wieder verschwunden ist, aber man will wissen, was es war. Andrerseits ist man natürlich froh, dass die Krankheit, bzw. der Schwindel wieder weg ist.
    Hoffentlich bleibt der Schwindel für immer weg, indem Du genügend trinkst.

    Gute Weiterreise, Rudolf Pfe.

  5. Hoffe dass nun alles gut ist, kein Schwindel mehr und genügend Elektrolyte Drinks.

    Schöne witer Reise. Die Gegend ist ja wunderschön und die Steinformationen einzigartig.

    Herzlich Claire

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