Die Idee war es schon etwas weiter zu fahren als nur die 3 km bis zum nächsten Dorf aber da war am Dorfeingang schon mal das Denkmal für den armen Astronomen Clyde Tombaugh, der 1930 als einziger Amerikaner einen Planeten entdeckt hat und jetzt wurde ihm, nach nicht mal 90 Jahren, die Planetenwürde, Also dem Pluto und nicht dem Clyde, aberkannt. So haben die Amerikaner wieder keinen eigenen Planeten. Aber sie dürfen ja auch unsere anschauen. Das wäre ja noch keine grosse Pause wert gewesen, ihr seht, nicht mal ich lasse dem Clyde mehr Anerkennung zukommen, aber ein paar Meter weiter kommt das Moosettet’s Cafe und da muss ich eine längere Pause einlegen und sogar ein richtiges Zmorge zu mir nehmen, mit Eier, Rösti und Speck. Ich glaube ich müsste sonst mit einer Scheidung rechnen.
Heute ist der Gegenwind stärker. In Lenard besuche ich ein „Santa Fee-Trail Museum“. Hinweise auf diesen Trail sind mir schon in Utha aufgefallen.
Danach fahre ich genau in den Wind und nirgends ein Hindernis, für den Wind. Ich bin am Rechnen, Ich habe noch 100 km meine Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 14 km/h und auf 17h ist Regen angesagt. Kaum gerechnet nimmt der Wind noch zu und meine Geschwindigkeit ab. Nach weiteren 2 Stunden fahren geht mein Autostoppdaumen während der Fahrt, keiner weiss wieso, automatisch hoch wenn ein Auto von hinten kommt. Das 2. Auto hält und nimmt mich etwa 30 km mit. Diesmal habe ich aber nicht wirklich eine Ausrede für mein Autostopp. Dafür lerne ich etwas über die Ölförderung in diesem Land. Überall in Kansas sieht man mitten in den Feldern kleine Pumpen, die still vor sich hinfördern. 2-3 Qubikmeter im Tag. Mein Fahrer baut und unterhält diese Pumpen schon in der 3. Generation. Ich habe mich schon immer gefragt wieso diese Pumpen genau da stehen wo sie stehen. Heutzutage gibt’s da viele Messmetoden aber diese Pumpen stammen aus den 30er und 40er jahren. Wenn man genau hinschaut sieht man, dass die immer auf kleinsten Erhebungen stehen. Nicht zu erkennen wenn man es nicht weiss. Das Öl hat da drunter eine Blase gebildet und so haben sie früher herausgefunden wo exakt sie bohren müssen. Dies und noch einiges mehr erklärt mir mein Fahrer. Ich glaube deshalb hat sich mein Daumen zum Autostopp erhoben.
Die letzten 30 km bis nach Hutchinson muss ich dann noch selber Pedalen. Und so kommen doch wieder 120 km zusammen.
Im Veloladen bekomme ich den Schlüssel zum Beikerhostel unter einer Kirche. Doch der Veloladen ist geschlossen. So rufe ich den Warmshower an, der mir den Typ gegeben hat. Er kommt mich abholen und bringt mich zu ihm nach hause. Es gibt ein richtiges amerikanisches Znacht. Jeder nimmt sich ein Stück Pizza und setzt sich damit vor den Fernseher.
Am nächsten Morgen mache ich mich auf zum Veloladen und hole den Schlüssel für ’s Kirchenasyl. Es hat in der Nacht begonnen zu regnen und ich habe beschlossen einen Tag hier zu bleiben.
Bei einer Seitentür geht’s rein ins Untergeschoss wo lange Tische aufgestellt sind für Feiern der Kirchgemeinde und auf der Bühne sind 2 Betten für die Biker die hier nächtigen wollen. Ich hoffe morgen Sonntag wollen die Gemeindemitglieder nicht noch einen Umtrunk vor der Frühmesse nehmen.
Ich glaube ich hab schon mal geschrieben, dass mein Velotacho nicht mehr funktioniert und auch meine Naviuhr den Geist aufgegeben hat. So habe ich nur noch das Handy, was zwar sehr gut funktioniert aber etwas umständlich ist und auch viel Energie verbraucht. Das Problem muss ich heute lösen. Ich kaufe einen ganz einfachen Tacho, mit Kabel und eine Halterung. Bei meiner Einkaufstour kommt auch noch eine neue Hose dazu. Die Alte hat beim Sturz etwas gelitten und ich konnte sie auch nur selten Waschen, da ich keinen Ersatz hatte.
Dann die Stadtbesichtigung. Das Space Museum wurde mir wärmstens ans Herz gelegt. Und ja, es ist ganz hübsch. Die Altstadt hat weniger zu bieten und so habe ich genügend Zeit mein Pony wieder auf Vordermann zu bringen. Es schätzt sicher auch die paar Tröpfchen Öl, die ich liebevoll auf die Kette auftrage. Und so ist mein Freitag um und ich freue mich auf mein T-Bone Stake, den Salat und dann anschließend die Nacht auf der Bühne.
Die wichtigste Frage zum neuen Tacho: Zeigt er Meilen oder Kilometer, oder kann man es sogar auswählen?
Ich finde Meilen super, in Meilen am Zürichsee wohne ich nämlich.
Gruss, Rpf
Ich sag’s dir nicht. Aber heute zeigt er 126 an.
Heureuse de savoir que tu as fait une longue pause au Moose’s café…. et que tu as pu y manger un excellent breakfast!