Soeben habe ich alles gelöscht was ich gestern geschrieben habe. Also nochmals neu.
Unseren schönen Campingplatz am See verlasse ich nicht gerne. Aber, ich weiss nicht welcher Vogel mich gestern gepickt hat, ich hab vorgestern vorgeschlagen wir können doch morgen bis Cave in Rock fahren und das sind 100 Meilen. Und so sind wir für, vor 6 Uhr, unterwegs. Hügel, Wälder und dazwischen mal ein See. Sehr schön aber auch sehr anstrengend. Und immer wenn man denkt jetzt gehts nur noch runter bis zum nächsten Dorf, kommt noch ein Hügel. Als ich in Elisabethstown wo ich eine kurze Pause mache, begrüßt mich der Priester und seine Frau, segnet mich und mein Pony. Schon eingestiegen in seinen Pickup kommt er noch mal zurück, drückt mir seine Visitenkarte in die Hand, Falls ich ein Problem habe, könne ich jederzeit anrufen „we take care of the people“ das ist so wie wir das machen hier.
Nach 169 km und 1856 Höhenmeter komme ich in Cave in Rock an und der Campingplatz ist nochmals auf einem Hügel. John ist schon eine Weile da. Diese über 100 Meilen wollen mit einem guten Essen feiern. Das eine Restaurant ist im Umbau, das 2. geschlossen und das 3. schliesst um 18h. Laden – nichts, Bar – nichts. Zurück auf dem Campingplatz gibt’s Mandeln und Trockenfrüchte. Bill ein Biker, der in die andere Richtung unterwegs ist bringt eine Flasche Whisky hervor und so kommen wir doch noch zum anstoßen.
Im Zelt fällt das einschlafen schwer. Es ist so warm dass der Schweiss runtelläuft. Ich wünsche mir Nathalies Zelt, das man ohne Übetzelt aufstellen kann und so gut durchlüftet ist. Gab es doch vor kurzem Nächte wo ich wegen der Kälte ins Zelt geflüchtet bin, jetzt wegen dem Mücken.
Am Morgen ist es bedeckt. Wir packen unsere Zelte zusammen und fahren zum Fährenplatz. Den Ohaio River überqueren wir mit der Fähre und kommen auf der anderen Seite in Kentucky an. Kaum losgefahren beginnt es zu regnen. Da bin ich froh haben wir die lange Strecke gestern gemacht. Aber ausser dem Regen gefällt uns Kentucky sehr. Fast autofreie Strassen, hügelig aber nicht mehr so steil und zwischendurch auch mal ein flaches Stück. Und die vorausgesagten böse Hunde und gemeinen Pickupfahrer? Nichts, die Leute alle überaus freundlich und die Hunde bleiben wo sie hingehören.
In Sebree finden wir wieder einmal ein Kirchenasyl und zwar ein luxuriöses. Nur die Einkaufsmöglichkeiten sind eingeschränkt und wir sind in einem „Dry County“ , das heisst kein Feierabendbier.
Jean-Pierre, du leistest wirklich unglaublich viel! Das beeindruckt mich sehr. Weiterhin alles Gute und gutes Vorwärtskommen! lg Barbara
Danke