Schöne einfache Veloroute

In der Nacht hat es geregnet und gewittert. Ich stehe zwischendurch mal auf um das Zelt zu sichern. Die Heringe halten nicht gut und so lege ich das Velo drauf.
Der Morgen ist dann wieder wunderschön. Und auch die Strecke ist perfekt. Erst kleine Strassen, dann ein Radweg entlang einer Ehemaligen Bahnlinie. Und so gehts weiter bis zu meinem Warmshowergastgeber.
Auf dem Land, mir vielen Wiesen, Bäumen und Büschen. Alexandro und sein Sohn sind in der Garage und Basteln an einem Motorrad. Sie begrüssen mich freundlich und nehmen sich gleich meinem Velo an. Bei der letzten Abzweigung ist mir das Velo ausgerutscht und dabei ist das Tachokabel gerissen. Nach einer Stunde ist alles wieder OK. Leider ist die unterhaltung  etwas schwierig denn die beiden sprechen nur italienisch, der Sohn ganz wenig Englisch. Aber es hätte kaum viel Unterhaltung gegeben, denn sie fahren morgen in die Ferien und sind noch am Packen. Ich bekomme einen Wohnwagen für mich zum schlafen.

Verona

Es geht runter zum Gardasee. Die ersten Cafés entlang der Strandpromenade öffnen gerade, was mir sehr passt. Nicht dass ich neuerdings Café trinke, mein Sinn steht mir mehr nach Toilette. Natürlich setzt ich mich auch hin und geniesse Aussicht und Frühstück.
Weiter auf den wie die letzten Tage üblichen sehr unterschiedlichen Velowegen durch Verona. Nach 108km finde ich südlich von Vincenca einen schönen Nachtplatz. Ihr habt euch vielleicht schon gefragt ob ich denn gar keine Warmshowers Gastgeber besuche: ich mich auch. Aber alle die ich angefragt habe, haben nicht reagiert oder abgesagt. Aber morgen ändert sich das. 25km vor Venedig empfängt mich ein Radfahrer. Das sind dann noch etwa 70km, also gut zu schaffen wenn alles klappt.

Brescia

Es dauerte dann noch bis 20h bis ich ein Hotel hatte. Nicht mehr vorhanden, nicht Funktionirende Logins für Onlinehotels, Ausgebucht usw.
Heute Gings bewölkt weiter. Die Velowege sind nicht gerade Velofreindlich. Das vorgesehene Trottoir ist so schmal dass knapp ein Fussgäner drauf Platz hat und davon hats hunderte. Wie da noch ein Velo Platz haben soll?
Ausserhalb Bergamo wird besser und zum Teil richtig schön. Ohne dass ich es richtig merke bin ich Plötzlich in der Altstadt von Brescia.
Ich muss die Übernachtung Planen. Der Sinn steht mir nach wild Campen. Beim Gardasee gehts kaum und nachher kommt schon bald Verona. Kurz vor dem Gardasee hats ein bewaldete Hügel. Eine kleine Strasse die raufführt heisst Belavista. Das tönt doch schon mal gut. Und tatsächlich finde ich einen guten Platz. Zwar ohne Aussicht aber sonst perfekt.

Italien

Obwohl Regen angesagt war und ist kann ich mein Zelt trocken zusammenpacken. Über Melde fahre ich nach Chiasso und verlasse die Schweiz. Jetzt gehts Ostwerts Richtung Bergamo. Die Velo route hält viele Überraschungen bereit. Viel befahrene Autostrassen ohne Velostreifen, romantische Waldwege, abenteuerliche Singeltrails und steile Aufstiege auf Pflasterstein. Zur Überquerung des Flusses Addo für mich eine Strasse zum Fluss runter. Doch die Fähre hat den Betrieb eingestellt. 5 km südlich hats eine Brücke. 22% Steigung hat die Strasse dort rauf.
Als ich gegen 16h beginnen will ein Hotel zu suchen beginnen die Gewitter. Zum Glück bin ich bei einem Café

Tessin

Ich Habs wirklich gut getroffen mit meinem Schlafplatz. Nicht nur dass ich eine schöne Aussicht hatte u d ein paar Steine zum sitzen, auch keinen Tropfen Regen hat mich getroffen. 1.5 km weiter war die Strasse nass mit kleinen Regenpfützen.
Schnell gehts voran. Die 50 km bis nach Bellinzona sind ohne Anstrengung zu machen. Dann aber wieder ein Pass. Dem Monte Ceneri. Der ist zwar nicht sehr hoch aber es ist warm geworden und die 300 Höhenmeter bringen mich mehr ins Schwitzen als der Gotthard gestern.
Bis zum Campingplatz bei Lugano ist der Radweg meine Herausforderung. Neben schlechter Markierung, Schlaglöchern und Schotterpisten haben sie auch 4 Treppen eingebaut.
Der Campingplatz Lago Lugano ist sehr hübsch, direkt am See, günstig und man bekommt sogar das Tessin Ticket mit dem man den ÖV des ganzen Kantons benutzen kann.
Ich bleibe auf dem Camping. Es ist in der Zwischenzeit warm und schwül dass das bewegen kein Spass macht

Gotthard

Es sind noch viele Radler gekommen und zum Frühstück sind wir alle einen Moment zusammengesessen. Aber am Morgen halte ich es nie lange aus und so bin ich dann als erster losgefahren. Bei unerwartete Sonnenschein und strahlend blauem Himnen fahre ich erst mal 5 km flach bis nach Hospital. Aber dann beginnt die Steigung. Nicht sehr steil aber für mich genügt es zum stossen.
Obwohl ich mehr als die Hälfte vom Anstieg gestern gemacht habe bleibt mir noch genügend für heute.

Auf dem alten Saumpfad sehe ich einen Mann in einem Rollstuhl der auch den Gotthard bezeingen will. Ich bin froh, als ich um Mittag oben ankomme. Gestern habe ich mir noch gedacht ich fahre die neue Strasse herunter aber beim Hospiz angekommen zieht es mich magisch zur Tremola. So eine spektakuläre Strecke gibt es keine zweite.
In Airolo kaufe ich ein und suche dann abseits der Strasse, gut versteckt einen Schlafplatz.

Andermatt

Es war ein schöner Abend, das Essen super und nachher gemütliches zusammensein mit einem Berliner und 2 Damen aus der Innerschweiz.
Heute morgen bin ich als erster losgefahren, aber der Berliner hat mich schon zu Beginn des Anstieges eingeholt. Beim Stossen bin ich etwas schneller beim Fahren er. In Göschenen macht er schlapp und nimmt den Zug bis andermatt. So fahre ich alleine die Schöllrnen hoch.
In Andermatt treffen wir uns wieder zum Bier und gehen dann gemeinsam zum Zeltplatz.

Eine nneue Velotour

Kroatien 2023
Ich bin wieder unterwegs. Diesmal nach Kroatien. In Amsteg warte ich im Restaurant auf’s Znacht. Vor 2 Tagen bin ich von Zuhause losgefahren. Charly hat mich begleitet.
Das St. Immertal runter nach Biel. Nicht ganz gemütlich diese Strecke. In langen Tunnels, die als Autobahn geplant waren, hat man bei jedem Auto das Gefühl es kommt ein Zug. Ruhiger wird der Aare entlang nach Solothurn.
In Etziken finden wir ein Restaurant. Ich bestelle das kleine Cordon Bleu. Nur 500 Gramm. Es gibt auch noch ein 800er und ein 1.3 kilöner. Aber ich schaffe auch das kleine nicht zu Ende. Mit dem schweren Bauch schaffe ich es kaum mehr auf’s Velo. Aber das Glück ist uns hold. Nach 10 Minuten finden wir den perfekten Platz zum schlafen. Mit Tischen, Bänken, WC und Strom um die Handis zu laden.
Durch ländliche Solothurn, Bern und guterletzt Luzern gehts nach Dierikon, wo Charly wohnt und die das zweite Etapoenziel ist.
Am Morgen begleitet mich Charly noch, doch ab Küssnacht fahre ich alleine weiter. Dem Vierwaldstättersee entlang über Wäggis, Vitznau nach Brunnen. Wie schon die letzten Tage bin ich mit vielen Wolken unterwegs, zwischendurch mal ein Sonnenstrahl aber nie Regen.
Die Axenstrasse macht mich garr nicht an. Viel Verkehr u d meist nur ein Radstreifen. Ich habe mir überlegt mit den Schiff weiter zu fahren aber bei dem Wetter macht auch nicht an und so nehme ich kurzerhand den HugDie Kette habe ich gestern Abend in der Dunkelheit mit einem komischen Spray frisch geölt und heute funktioniert die hintere Bremse nicht mehr. In Altdorf reinige ich die Bremse mit Entfetter aber das bringt nichts. Neue Bremsbeläge hat niemand in Altdorf. Also bespreien wir alles mit Brennsprit und zünden es an. So hoffen wir auch das Fett mitzuverbrennen und tatsächlich, nicht sehr gut aber merklich und das genügt mir.
Auf den weiterweg sehe ich einen Wegweiser Feuerstelle. Ein schöner Platz an der Reuss. Es hat schon 2 andere Zeltes aber genügend Platz für mich. Jetzt geht es aber erst zum Essen

Das Ende

Viel unternehme ich auch die nächsten 2 Tage nicht. Einmal fahre ich mit dem Zug nach San Jose und dann mit Micha, der zur Arbeit fährt, nach San Francisco.
Da besuche ich einen Park, der über dem Busbahnhof, der selbst schon auf einer Brücke steht. Ist speziell zwischen all den Hochhäusern auf der Höhe des ça. 5. Stockes im „Wald“ zu stehen.
Am Abend suchen wir uns einen schönen Vordergrund für Bilder des aufgehenden Vollmondes. Aber wie so häufig in San Francisco macht uns der Nebel einen Strich durch die Rechnung.
Heute Donnerstag ist der Tag der Abreise. Alles ist gepackt, das Velo in seinem Karton und um 16h geht’s zum Flughafen.
Vielen Dank an alle Leser des Blogs. Und wenn ihr meine nächste Reise nicht verpassen wollt, schreibt euch für den Newsletter ein. Ich weiss noch nicht wann und wohin, aber ihr bekommt Bescheid.

Das kleine Orange unter der Brücke etwas links der Mitte ist der Mond, den wir 1 Minute zu sehen bekommen.

San Carlos

Eigentlich habe ich im Sinn gehabt nach San Francisco zu gehen und mir die Stadt noch etwas anzuschauen, aber irgendwie mag ich mich nicht so recht aufraffen und bleibe erstmal 2 Tage in San Carlos, gehe Einkaufen, koche und einmal bis zur Bay. Auf dem grossen Bildschirm von Misha schaue ich mir die Bilder meiner Reise an. Das sieht schon besser aus als auf dem Handy.

Zurück nach San Francisco

Ich bin erst auf einer stark befahrenen Strasse mit breitem Seitenstreifen unterwegs doch ab Petaluma ist es eine kleine Strasse oder ein Veloweg, entlang des berühmten Hgw 101.
Schon am Mittag bin ich nahe meines Warmshower Gastgebers. Viel zu früh, denn er kommt erst abends von der Arbeit zurück. Also schliesse ich mein Velo an ein Geländer und nehme den Bus zur nächsten Ortschaft. Da hat’s ein Einkaufszentrum mit einem REI Laden, der Outdoorausrüster der USA. Da kann ich mich gut verweilen.
Zu meinem Gastgeber hat’s noch eine kleine Steigung. Auf 300m Meter 20% Bergauf und dasselbe wieder runter. Ich bin froh, dass ich nicht nach einem langen Velotag müde diese Strecke machen muss.
Dafür werde ich umso freundlicher empfangen.
Tom erinnert mich an Arnold Schwarzenegger. Er ist Police Officer und ich kann ihn mir gut vorstellen wie er auf einer Harley durch die Gegend fährt. Er ist auch ein Leichtgewicht Freek und wir vergleichen unser Material.
Es sind noch 32 km bis zur Goldenen Gate Bridge. Leider ist sie, wie meist im Sommer im Nebel. Ich fahre noch um Douwntoun San Francisco herum. Aber die nochmals 50 km bis zur neuen Wohnung von Mike mag ich nicht. Es ist alles durch Wohn und Industrie Gebiet also auch nicht sehr attraktiv. So kommt es, dass ich den kleinen Rest mit dem Zug mache und schon am frühen Nachmittag bei Mike in San Carlos ankomme und somit meine Velotour mit 3372 km und 20779 Höhenmeter abschliesse.

Napa Valley und Sonoma

Die Weiterfahrt ins Nspavally ist genau so schön. Hügelig rauf und runter, bewaldet und ab und zu ein kleiner Bach. Und dann beginnts mit den Rebbergen. Das Napa Valley ist das bekannteste Weingebiet in den USA. Man merkt auch dass alles etwas schöner ist. Die Autos sind neuerer, die Häuser grösser und die Cityparks besser aufgeräumt. Nach Napa komme ich nach Sonoma und treffe dort Eric und Lisa. Sie haben mich vor 4 Jahren am verschneiten Pass zum Lake Taho mitgenommen als ich mit dem Velo nicht mehr weiterkam. Wir haben uns viel zu erzählen und die Bilder zu zeigen von unseren Reisen, die wir in der Zwischenzeit gemacht haben.
Ein ruhiger Tag in Sonoma mit dem erledigen der üblichen Sachen. Für Morgen habe ich einen Warmshower Gastgeber nördlich von San Francisco. Von da ist es dann nicht mehr Weit bis zur Goldenen Gate Bridge.
Eine kleine Wanderung mache ich noch auf den Hausberg von Sonoma. Ich freue mich schon auf den Abend mit Eric und Lisa und die interessanten Gespräche.

Vor und nach Sacramento

Sacramento
Die letzten 25km nach Sacramento sind eine Wohltat zum fahren. Ein leicht kurviger Veloweg einem Fluss entlang.
Meine Gastgeber wohnen im 3. Stock. Das erste mal in den USA dass ich nicht im Parterre oder Sous-sol einquartiert bin. Von July 4th kriege ich nicht viel mit. Wir gehen extra in den 4. Stock in eine Gemeinschaftslounge aber trotzdem kann man das Feuerwerk nur erahnen.
Weiter geht’s auf einem Veloweg einer sehr lauten Autobahn entlang nach Davids und Winter. Dann wird’s wieder schön. Eine wenig befahrene Strasse entlang einem Fluss. Nach der Wüste geniesse ich ein Bad im Fluss am Mittag und die Aussicht auf einen Stausee am Abend. Zwar übernachte ich auf einer Strasse aber das Tor, das die Strasse sperrt scheint schon lange nicht mehr geöffnet worden zu sein. Es ist wahrscheinlich das letzte mal dass ich im Zelt schlafe.

Rückreise

Rückreise
Seit einigen Tagen, ich glaube es begann auf dem schönen Camping vor Austin fühle ich mich auf dem Heimweg. Nicht dass ich mich nicht freute auf was noch kommt, die zwei Pässe, den Besuch bei Eric und Lisa in Simona, die glorreiche Einfahrt über die Golden Gate Bridge nach San Francisco und auch noch die paar Tage bei Misha. Aber irgendwie ist es der Heimweg und ich beginne mir Gedanken zu machen über dass was mich zu Hause erwartet, schönes, Arbeit und weniger schönes.
Aber erstmal fahre ich Richtung Sacramento. John und Su, die ich vor 4 Jahren getroffen habe und vor 3 Jahren nochmals in Lyon sind auch jetzt in Lyon. Aber ich habe mir andere Warmshower Gastgeber gefunden. 60 km vor Sacramento finde ich meinen Schlafplatz neben einem ausgetrockneten Fluss zwischen ein paar Bäumen.

Verbrannter Wald

Für den grossen Aufstieg bon ich früh aufgestanden. Und so komme ich nicht allzu stark ins Schwitzen.
Es hat viel Verkehr. Ich habe einen breiten Seitensteeifen so dass meine Fahrt sicher ist und eine schöne Landschaft doch der Lärm wird erst mit den Kopfhörer erträglich. Kurz nach der Psshöhe, es ist der zweitletzte Pass, hat man eine wunderbare Aussicht auf den Lake Taho. In South Lake Taho mache ich meine Mittagspause. Es ist ein sehr touristischer Ort mit schönen Bänken am See für mein Picknick.
Ein perfekter Veloweg durch einen Wald führt mich zum letzten Pass meiner Reise. In der Hälfte des Anstiegs finde ich in einem verbrannten Wald einen Platz für die Nacht.
Bis zur Passhöhe ist es nicht mehr weit. Da treffe ich auf den PCT (Pacific Crest Trail). Ein Wanderweg von Canada bis nach Mexico. Und von da geht’s runter zum Pacific. Die verbrannten Waldgebiete sind riesig. Nach 40km hat’s immer noch verkohlte Bäume. Manchmal sieht man nur noch einen Kamin stehen, vom Rest des Hauses ist nichts mehr vorhanden.

Carson City

Die loanliest Road verwandelt sich nach Fallon in eine 7spuhrige Autobanhn und der Verkehr ist auch entsprechend. Nach 20 km wird’s besser. An einem See solls Campingplätze geben und so nehme ich die erste Abzweigung die entsprechend signalisiert ist. Schön an einem Fluss gelegen ist der Platz. Nicht gerade geeignet für Milchstrassenfotografie, dafür werde ich, noch bevor ich das Velo abgestellt habe zu einem Drink und einem Essen eingeladen. Das Essen muss ich ablehnen, mein Huhn vom Mittag lässt noch keinen Platz aber den Drink nehme ich gerne. Es ist eine Mutter mit ihrem erwachsenen Sohn, die einmal im Jahr zusammen Ferien machen. Sie freut sich endlich jemand zum reden zu haben. Ihr Sohn ist mehr am Smartphone interessiert. Dabei erzählt sie viel interessantes.
Kurz vor Mitternacht mache ich dann doch noch einige Sternenfotos. Auf Sternenspuren bin ich aus. Als ich noch den Himmel zwischen zwei Bäumen fotografiere merke ich, dass sich die Milchstrasse genau dazwischen befindet und so wird es auch wieder 2 Uhr bis ich mich wieder hinlege.
Ich muss mich zwingen um 5 aufzustehen, aber es sind doch noch 85km bis nach Carson City und es soll wieder sehr warm werden. Die Strecke überrascht mich, flach, sandig und ohne Kurven habe ich sie im Kopf. Nein, kurvig, mit wechselnder Vegetation und mit stetem auf und ab präsentiert sie sich. Das ist ja schön doch auch anstrengend. Der aufkommende Gegenwind hilft da auch nicht.
Von Unterwegs rufe ich Salt an. Seit gestern funktioniert meine Internetverbindung schon wieder nicht mehr. Ich habe das Problem Anfang Monat schon mal gehabt und da half ein Anruf. Mein Datenvolumen sei aufgebraucht. Aber ich habe unlimitiertes Volumen. Sie hätten die Zonen geändert. Das interessiert mich nicht, ich bestehe auf meine vertraglichen Abmachungen. Es ist ein langes hin und her bis ich sofort wieder 500 MB bekomme und er alles an seine Vorgesetzten weiterreichen die sich bald mit mir in Verbindung setzten. Bevor ich diesen Vertrag abgeschlossen habe hat mich Nathalie gewarnt, dass Salt bekannt sei für solche hinterlistigen Tricks. Anscheinend hat sie recht behalten.
Mit der Verbindung mit meinen Warmshower Gastgebern hat’s, dank der Datenpanne auch nicht so recht geklappt doch ich weiss noch, von vor 4 Jahren, wo ungefähr sie wohnen und tatsächlich, nach etwas hin und her fahren finde ich ihr Haus und „mein Häuschen“ gleich daneben. Ich muss allerdings erst noch ein Eis essen gehen bevor sie nach Hause kommen. Es ist schon fast ein Wiedersehen wie mit alten Freunden. Wir erzählen uns was wir in der Zwischenzeit gemacht haben und wie wir die Coronazeit überstanden haben. Speziell Greg der als Arzt die Regierung beraten hat. Als sie mich zum Essen einladen bin ich schon beinahe „enttäuscht“ denn ich erinnere mich an die exzellenten Kochkünste von Greg. Aber auch so komme ich zu einem guten Znacht.
Heute ist alles in Ordnung bringen angesagt: Kette Ölen, Einstellungen am Velo, wieder montieren der Rpcklichthalterung, das Zelt hat ein kleines Loch, Hosen flicken, alle Geräte aufladen, Wäsche waschen und Vorräte auffüllen. Zwischendurch vor meinem Haus diesen Bericht schreiben und den Ruhetag geniessen. Ich freue mich schon auf Nachtessen heute kocht Greg wirklich.

Middelgate und Fallon

Bis nach Carson City, dem Ende der Wüste Strecke sind es noch 3 rechte Tagesetappen. Da ziehe ich es vor schon jetzt etwas davon zu fahren. Zu meiner letzten Hochebene. Es ist windstill und so schlage ich mein Zelt mitten in der Ebene auf. Ich versuche ein Timelapse von der Milchstrasse zu machen. Das schöne dabei ist, dass ich die Kamera einstellen kann und dann macht sie den Rest für die nächsten 2 Stunden alleine und ich kann mich wieder hinlegen. Das weniger schöne, das Resultat sehe ich erst wenn ich wieder zu Hause bin, denn dazu brauche ich den Computer.
Weiter geht’s zum Middelgate, ein Restaurant im Western Style. Es soll hier die besten Hamburger geben. Was die Qualität von Hamburger angeht bin ich nicht der Spezialist, die Grösse jedenfalls ist beeindruckend.
Auf dem Weg weiter gibt es ein paar Plätze die sich für eine Übernachtung eignen würden aber ich habe mir einen staatlichen Picknickplatz ausgesucht und werde enttäuscht. Keine schönen Picknickplätze, keine schattigen Bäume, nur Sand, Parkplätze und 3 WC Häuschen. Zum weiterfahren ist es zu spät also richte ich mich im Windschatten eines WC Häuschen ein und schlafe sehr gut. Gehen 2 Uhr Wache ich auf, schaue aus dem Zelt um festzustellen dass es gut um Fotografieren wäre und schlafe gleich wieder ein.
Ich stehe früh auf Räume meinen Platz damit die Amerikaner wieder ungehemmt mit ihren Allradscarts durch die Danddühnen fahren können. Nach 50 im bin ich in Fallon und damit in der Zivilisation. 1. zum Wallmart und essen und Trinken Einkaufen.
2. Stadtpark essen und hinlegen.
3. in die Badi. Duschen nach langer Zeit ohne. Ich traue mich nicht die Tage zu zählen.

Austin

Als ich beginne mich nach einem Schlafplatz umzuschauen, hat’s ein Wegweiser Richtung Camping. Etwa eine Meile ab dem HWY 50 komme ich zu einem schön eingerichteten Campingplatz. Zwar kein Wasser, eine Dusche wäre schon schön aber für alles andere habe ich genug Wasser. Bank und Tisch nutze ich gerne und auch die Trockentoilette. Leider habe ich nichts für die Feuerstelle. Ein kleiner Pfad führt zu einem Aussichtspunkt. Und das alles kostenlos. Ich habe schon an und zu solche Wegweiser gesehen aber die waren immer zu weit weg von meiner Route.
Nach 3 Stunden Schlaf gehe ich mit meiner Fotoausrüstung zum Aussichtspunkt. Leider etwas zu spät denn auch hier ziehen bald Wolken auf. Ein paar Bilder gibt’s doch.
Nochmals ein Pass, eine Ebene und ein Pass. Die Landschaft hat sich geändert, es ist grüner und hat mehr Bäume. Eine schnelle Abfahrt bringt mich nach Austin. Ausser Souvenierläden und einer Tankstelle hat’s ein „Restaurant“. Es sieht etwas schummrig aus. Die Bestellung ist einfach. Es gibt Hamburger und Cola.
Mit Getränken ziehe ich mich in den Citypark zurück und hole etwas schlaf nach. Gleichzeitig kann ich hier meine Elektronik aufladen und die Wasservorräte auffüllen.

Nach Austin NE

Ich bin dann doch noch aus dem Ort raus gefahren um zu schlafen. Der Platz war wirklich sehr schön, geregnet hat’s nicht aber doch etwas Bewölkt. der nächste Tag wie immer. Auf und ab, dazwischen lange Ebenen. Ein Feuerwehrmann bringt mir kühle Getränke und ein Rentner Ehepaar macht mir ein super Turkey-Sandvitch.
Auf solchen Strecken, 2 Tage ohne Einkaufsmöglichkeit, habe ich eine 2 Liter Flasche an der Sacoche angehängt, 2 Flaschen a 1 Liter in den Saccochen und meine beiden Velobidon. Das sind 5.5 Liter Wasser. Dazu noch ein Bier für den Abend, ein Liter Schoggidrink für den Morgen und für unterwegs 2 Sportdrinks, die ich am Morgen, wenn’s noch kühl ist, in meinen Pullover einpacke. So halten sie ihre Frische bis in den Nachmittag. Zum Essen habe ich Nüsse, Trockenfrüchte und Energieriegeln sowie etwas Süsses zur Nachspeise. Heute gab’s noch Erdbeeren zum Znüni und wenn ich Glück habe wie heute ein Sandwich von AmerikanerInnen die ja so nett sind.