22.3
Wenig weiter, am nächsten Aufstieg holt mich ein deutscher Radfahrer ein. Er ist schon seit letztem August unterwegs und ist jetzt von Portugal her kommend auf dem Weg nach hause, nur um umzupacken um dann weiter Richtung Skandinavien zu fahren. Als wir weiter fahren ist er schnell aus meinem Blick verschwunden. Hat er doch schon etwas mehr Training und ist auch 40 Jahre jünger. Ein kleines verstecktes Restaurant am Meer finde ich und wer sitzt daneben auf einer Bank? Der Deutsche und ist sein Picknick. Zum Kaffee kommt er dann auch noch und wir plaudern noch eine weile. Zwar haben wir noch etwa dieselbe Distanz vor für heute aber dass wir denselben Strand für die Nacht finden ist doch eher unwahrscheinlich.
In der nächsten grösseren Ortschaft, Adra will ich einkaufen. Doch um halb 5 nachmittags ist alles geschlossen. Ich gebe auf und stosse dann am Ortsausgang auf einen Lidl. Regionale Erdbeeren kaufe ich mir. Und wie Regional. Schon den ganzen Tag fahre ich durch riesige Treibhausfelder. Wenige cm Erde hats zwischen den einzelnen Treibhäusern und kein Grashalm. Aber die Treibhäuser sind recht hoch und so bin ich einigermassen vor dem Gegenwind geschützt. Der hat nämlich, nach einem ruhigen Morgen wieder stark angezogen.
Zum schlafen finde einen Stand, etwas ab von der Strasse. Ein Bad im Meer hätte ich eigentlich nötig, nur ist es mir mit dem Wind doch etwas zu kalt und so lege ich mich ungewaschen hin. Die 85 km mit auf und ab ohne Ende haben mich recht geschaft. Den Deutschen treffe ich nicht mehr.
55 km sind es noch bis Almería. Dort werde ich entscheiden ob ich weiterfahre oder bleibe. Ich habe verschiedene Warmshowers (couchsurfing für Velofahrer) angefragt, aber keine Antwort erhalten.
Ein langes Stück hat es einen guten Veloweg. Velowege hats immer wieder, allerdings etwas spezielle. Manchmal enden sie aprupt mit einem 20cm hohen Randstein oder im Sand oder dann der Strandpromenade entlang mit grossen Schleifen um wieder zurückzufahren. Und keinerlei Beschriftung. Eigentlich fahre ich seit Beginn auf der Eurovelo 8 Route aber einen Hinweis habe ich noch keinen gesehen. Allzu wichtig ist das aber nicht denn meinen Weg finde ich meistens auch so und mit wenigen Ausnahmen ist er auch sehr gut
In Almería entscheide ich mich für ein Hotel und freue ich mich auf eine Dusche.