Ende Arizona

Ich bin froh, habe ich gestern schon einen Teil des Aufstieges gemacht. Es geht wieder auf 2400 Meter. Aber nach ein paar Stunden komme ich auch oben an. Im Restaurant wo ich mein Frühstück einnehme begrüsst mich plötzlich jemand mit Hi JP. Es ist einer der den ACT macht und wir uns am Lagerfeuer getroffen haben. Er ist den Canyon hinunter und auf der anderen Seite wieder rauf. Dazu hat er einen Tag weniger gebraucht wie ich mit dem Velo.
Eine lange schöne Abfahrt habe ich nun. Kurz vor Kanab überquere ich die Grenze zu Utah. Der bis jetzt schönste Stadtpark wähle ich für mein Nachtquartier. Sogar Duschen kann ich hier. zusammen mit den Kindern, die sich beim Wasserspiel herumtollel.

Navajo Nation

Erst 80km runterfahren, so sas aus, auf den ersten Blick aufs Navi. Beim Vergrössern des Höhenprofils musste ich feststellen, dass die Abfahrt erst nach 20km rauf beginnen sollte und in Echt waren es 40 km Steigung, die der Abfahrt vorangiengen, denn das Navi hatte eine Abkürzung vorgeschlagen, die mir nicht vertrauenswürdig erschien.
Nach letzten Aussichtspunkten in den Canyon komme ich um 3 Uhr nachmittags am Highway 89 an. Nach einem Frühstück Stelle ich mich an den Strassenrand und versuche mitgenommen zu werden. Ein stolzer Navajo nimmt mich mit. Sie hätten eigene Zeitungen und auch einen Radiosender. Aber ausser der Werbung die auf Englisch ist verstehe ich nichts.
Die Navajo Nation ist das grösste Reservoir in den USA. Sie haben ihre eigene Verwaltung, Polizei und Gesetze. Das Übernachten zwischen Strasse und Zaun sei kein Problem und ich beschliesse ihm zu glauben. Nachdem er mich nach 50km absetzt suche ich mir einen Platz zum Schlafen.
Auf einer Strasse, die als besonders schöne Route eingezeichnet ist fahre ich wieder zum Colorado River runter. Und dann folgt ein 65 km langer Anstieg. Die scenerie ist wirklich beeindruckend. Grosse Standflächen geramt von Bergen in allen Rottönen.
Ich muss noch lange durch diese ansteigende Ebene fahren um einen Platz zum schlafen zu finden, denke ich. Aber plötzlich gibts doch einen guten Platz. Als besondere Delikatesse gibts heute eine Grapefruit, die mir eine vorbeifahrende Frau geschenkt hat. Was bin ich doch für ein Glückspilz

Zurück auf dem Plateau

Natürlich versuche ich gleich per Internet wieder Verbindung mit dem Rest der Welt aufzunehmen. Mein Handy blitzt nach einem kleinen Sturz zwischendurch grün und weiss auf und jetzt funktioniert überhaupt nichts mehr. Der Bildschirm bleibt schwarz. Stundenlang versuche ich es immer wieder. Am Abend habe ich es wieder soweit, dass es blitzt und in der Sekundenbruchteilen zwischen den Blitzen schaffe ich es, dass ich die wichtigsten Dateien auf eine Speicherkarte herunterladen kann. So bkeiben mir wenigstens die Bilder. Mein Ersatzhandy hat etwas Schwierigkeiten mit der Verbindung. Aber ich hoffe das kommt auch noch in Ordnung.
Der Biker der auch hier Zeltet lerne ich jetzt kennen. Es ist ein chinesischer Velobauer, der auf einer 3 jährigen Weltreise ist. Ende 2023 will er in Europa sein und mich besuchen. Am Abend machen wir ein Feuer und so sitzen wir mit allen Hikern zusammen und jeder erzählt seine Geschichte.
Auf der Rangerstation erfahre ich, das mein Weg Richtung Norden etwas kompliziert wird. Mein Weg führt durch Navajo Nation und da braucht es zum übernachten eine Bewilligung. Motels hats auf über 200 km keine. Ich denke da ist wieder mal Autostop angesagt. Sehnsüchtig denke ich an den Grand Canyon zurück, wo alles geregelt war, camping, Wasser, Distanzen. Jetzt heisst es wieder selber planen, hoffen und Glück haben.

Im Canyon

Im Hiker und Biker Teil des Camping hats neben mir nur noch einen Biker. Die meisten von der Wanderern machen den ACT (Arizona cros trail). Der durchquert Arizona Nord Süd, von Utha nach Mexico. Der Grand Canyon ist bei 700 Meilen ungefähr die Hälfte. Man kann diesen Trail auch mit dem Velo machen aber da man im Grand Canyon nicht fahren darf muss man das Velo diese 30 Meilen tragen.

Am Morgen versorge ich mein Velo hinter dem Backcountry Office und nehme den Bus zum Start meines Trails. Noch die Wasserflaschen füllen. Ich nehme 2 1/2 Liter mit denn ich habe auf meinem Trail keine Wasserstelle. Neben Zelt, Liegematte und Schlafsack habe ich Essen für 2 1/2 Tage Kamera und Objektive sowie ein paar Kleinigkeiten dabei. In meinem neuen Rucksack lässt sich diese ca. 10 kg gut tragen.

Der erste Teil ist etwas überfölkert aber je weiter ich runtergehe desto weniger Wanderer hat es. Ich bin beeindruckt von der Landschaft aber Beschreiben macht keinen Sinn. Dafür gibt es Bilder.

Als ich gegen 15h auf meinem Campingplatz ankomme spüre ich meinen Rücken schon etwas. Ich bin sicher seit über 30 Jahren nie mehr mit einem vollgepackten Rucksack wandern gegangen. Der Camping ist sehr schön in einem kleinen Wäldchen. Auf jedem Platz hat es  einen Tisch mit Bank, einen Galgen um der Rucksack aufzuhängen und eine Alukiste fürs Tiersichere aufbewahren der Lebensmittel.

Und als ich um 5.30 den Kopf aus dem Zelt strecke ist überall rege Betriebsamkeit, ausser auf den Plätzen wo schon alles zusamnengepackt ist und die Wanderer abgereist.

Der Abstieg durch schattige Schluchten geht schnell und plötzlich stehe ich vor dem Colorado. Der Fluss heisst so wegen dem roten Sand den er mitführte bevor er gestaut wurde und sich der Sand in den Stauseen setzt. Jetzt ist er blaugrün wie die meisten Gewässer. Ein Stück gehe ich dem Fluss entlang auf einem spektakulären weg. In Bright Angel fülle ich meine Wasserflaschen auf. Ich erkenne noch den Platz auf dem wir vor 45 Jahren übernachtet haben.

Eigentlich wollte ich mich an einem kleinen Sandstrand am Fluss noch etwas hinlegen vor dem Aufstieg, aber der Platz ist voll mit einer Schlauchbootgruppe mit 6 Schlauchbooten. Da ist der gesamte Platz am Schatten besetzt. Kurz vor meinem Camping finde ich dann doch noch einen Platz wo ich die Füsse ins Wasser tauchen kann.

Am Abend sitze lustlos ich vor meinen Energieriegeln, Nüssen und Trockenfrüchten. Ich habe Lust auf richtiges Essen. Morgen Mittag sollte es soweit sein.

Der Aufstieg wird obwohl ich früh losgehe dann doch anstrengend. Eine Frau etwa in meinem Alter schliesst sich mir an. Ob das so in Ordnung sei? Sie hätte erst gedacht das ich ja recht langsam gehe aber schlussendlich sei ich doch schneller. Oben angekommen bedankt sie sich überschwänglich als hätte ich sie getragen.

Bilder folgen.

Grand Canyon 2

Das ist mal was anderes auf einem offiziellen Campingplatz zu übernachten. Man trifft sich mit anderen Hikern und Bikern, tauscht Erfahrungen und Essen aus und plaudert bis spät (22h) in die Nacht.
Um 8 bin ich natürlich im Backcountry Office. Der „Bright Angel“ Campground ist für die nächsten Tage ausgebucht, aber sie könne mir 2 Nächte im „Indian Garden anbieten. Der ist aber nicht beim Colorado River sondern etwas höher. Der sei viel schöner und die Wanderungen die sie mir vorschlägt machen Sinn. Ein Netz hat man dort nicht so werdet ihr erst wieder von mir hören wenn ich wieder oben bin. Mein Campingplatz hat Wasser, eine Toilette, Kisten in denen man Essen und Abfälle versorgen muss und Schatten. Das tönt doch schon gut. Aber das Essen für die 2 1/2 Tage muss ich selber mitnehmen und auch das Wasser für die Wanderung. Ich muss noch unterschreiben dass ich das alles verstanden habe und dann lässt man mich gehen. Ich mache noch eine kleine Wanderung dem Rim entlang und dann geht an die Vorbereitung.

Grand Canyon 1

Die 65km für heute währen ja nicht viel gewesen, zwar etwas Steigung aber auch nicht viel. Aber manchmal konnte es anders. Plötzlich höre ich ein lautes chrosen und die Kette blockiert. Der Wechsler hing nur noch in der Kette, in mehreren einzelteilen. An fahren war nicht mehr zu denken also wieder mal Autostopp. Aber in welche Richtung? In Flagstaff gibts einen guten Velo händler. Beim Grand Canyon nur eine Velo Vermietung. Ich versuche es doch. Wieder werde ich schnell. Mitgenommen. Der Campingplatz ist sehr schön. Nur etwas seltsam das immer wieder Elks durchwandern. Elks ist nicht dasselbe wie Elche bei uns das sind hier Moose. Die Elks sind hier etwas kleiner, wie riesen Rehe.
Erst Suche ich das Bachcountry Office auf um abzuklären ob das geklappt hat mit meiner Bewilligung um beim Colorado River zu übernachten. Es hat nicht. Ich muss morgen um 8 nochmals kommen. Ich bin der 4. auf der Warteliste. Dann zur Velo Vermietung. Ich rechne nicht damit dass die einen entsprechenden Wechsler haben. Aber man darf auch mal Glück haben. Qualitativ nicht ganz dasselbe dafür billig und das Ausfallende können sie mir auch wieder zurecht biegen. Auf dem Touristen Pfad entlang des Rims gehe ich zurück zum Camping und erlebe so die ersten Eindrücken des Grand Canyon.
Das reparieren der Velos klappt bestens und so bin ich bereit fürs weiterfahren.

Elk

Ende Route 66 Seligman – Williams

Perfekter kann Ein Platz zum schlafen nicht sein. Nur ein paar Meter von einer kaum befahrenen Strasse entfernt aber trotzdem föllig versteckt , flach, der Boden nicht zu hart, grosse flache Steine zum Sitzen, schöne Aussicht, Schatten und Sonne und sogar Handyempfang.
Mit schlafen wird doch nicht viel weil die Sterne fotografiert werden wollen.
Mit Autostopp zwischendurch komme ich nach Williams. Der letzte Ort auf der Route 66. Er macht der Mother Road noch einmal alle Ehre mit Museen und Souvenir Shops.
Von da mit dem Velo Richtung Norden zum Grand Canyon. Für morgen bleiben mir noch 65km.

Kingsman – Seligman

Der halbe Ruhetag hat gut getan. Vor allem auch um mich auf mein wichtigstes Ziel für solche Reisen zu besinnen – nicht Leiden. In den letzten Tagen habe ich mich immer wieder mal erschöpft gefühlt und mich zwischendurch gefragt: wieso machst du das eigentlich. Und heute morgen musste ich mich sogar überwinden aus dem Bett zu steigen.
War es ein zu schneller Einstieg und eine zu schnelle Themperaturdifferenz? In der Wüste war es doch bis 35 Grad und der Jetleg ist ja auch noch oder war mein Husten doch etwas mehr als nur Husten oder bin ich einfach älter geworden? Jedenfalls muss ich etwas ändern.
Für Sonntag Nacht habe ich eine Reservation im Grand Canyon. Die ist fix und die möchte ich nicht verpassen. Das heisst ich muss am Samstag Vormittag Bein South Rim ankommen um mich gut auf den grossen Abstieg vorzubereiten. Das sind 350km in 3 1/2 Tagen. Im normal Fall machbar aber ich will es ja ruhiger nehmen. Strecke und Zeit lässt sich nicht ändern aber das Verkehrsmittel. Und so fahre ich mit dem Velo in Kingsman los. Nach 40km mache ich Autostop. Und so bin ich ganz schnell in Seligman, 140km weiter und 600 Meter höher.
Seligman ist eigentlich der Geburtsort der neuen Route 66. Der Barbier von hier hat, als die Interstate 40 gebaut wurde und niemand mehr die alte R66 gefahren ist, die Initiative ergriffen und den Ort, man kann fast sagen zu einem Museum gemacht. Die Strecke wurde jetzt mit Historic Route 66 be schildert. Er selbst hat noch bis Corona rasiert und sich jetzt mit 95 Jahren Pensioniert. Nach 2 Jahren ohne Messer hat er sich nicht mehr getraut wieder anzufangen. Sein Saloon ist heute Museum uns Souvenierladen.

Ich sitze draussen in einem Café und schaue den Touristen zu. Es kommen viele Motorradgruppen vorbei. Europäer die sich für 2 Wochen Route66 mit dem Motorrad gebucht haben. Sie sehen so gar nicht wie Töfffahrer aus sondern eher nach Vertreter oder Lehrer. Aber jetzt kurz vor der Pensionierung schnallt man sich nochmals die Lederjacke um und beweisst sich selbst dass man noch jung ist.

Ende California, jetzt ist Arizona angesagt. Needles Kingman

Bei Needles überquere ich den Colorado River und damit die Grenze zu Arizona. Auf einer 4 Spurigen, viel befahrenen Strasse fahre ich Richtung Norden. Da bin ich froh, habe ich ein extrem helles und blinkendes Rücklicht. Nach 20 km kann ich abzweigen. Auch wieder 20 km geradeaus. Jetzt kaum mehr Verkehr dafür geht bergauf. Irgendwann erreiche ich die Passstrasse und kurz darauf Outman. Ein Dorf wie vor hundert Jahren, mit Saloon und General Store aus Holz und Eseln die auf der Strasse spazieren. Ich tanke auf und mache mich auf einen schönen Platz zum schlafen zu finden.
Bis zum Sitgreaves Pass. Sind es am Morgen nur noch 4 km und das in der Frische des Morgens. Als ich mich vor 7 Jahren dem Pass genähert habe, hat mA mich gewarnt davor. Hoch und Steil und eine schwierige Strecke. Und auch John Steinbeck schreibt in seinem Buch „Früchte des Zornes“ dass die Autofahrer aus dem Osten sich für den Pass einen erfahrenen Fahrer gemietet haben. Mit seinen 1070 Metern und den 3 Spitzkehren auf beiden Seiten stellt er für mich nicht wirklich eine Herausforderung dar.
Ich habe mir einen ruhigen Tag vorgenommen. Mit Motel. Ich muss wieder mal Duschen, Wäsche waschen, alle elektrischen Gräte laden und auch am Velo gibts ein paar kleinere Reparaturen. Nach 45 km, in Kingman finde ich ein Motel und nach dem Erledigen der Arbeiten kommt auch noch der wichtigste Grund für meinen kurzen Tag; ich brauche auch Erholung.

Amboy Richtung Needels

Ich war etwas erstaunt wie wenig in Roy’s Cafe Los war. Wenn ich mich zurückerinnere an vor 7 Jahren, da war ein kommen und gehen wie in einem Bienenhaus. Und heute, tote Hose. Obwohl Samstag. Und plötzlich um 19h geht los. Von überall her kommen sie und als noch Sascha mit seiner Frau auf ihrer Hochzeitsreise vorbeikommen ist die Party im vollen gang. Plötzlich habe ich einen Drink in der Hand der es in sich hat. Sascha, ein Deutscher der im CMS Bereich arbeitet gibt mir noch ein paar coole Tipps wie ich meinen Blog verbessern kann. Mal schauen ob es was bringt.
Ich schlafe gut auf meiner Matratze. Der Wind zieht durch die zerbrochenen Scheiben und so ist die Temperatur gut auszuhalten.
Am Morgen ist die Wärme ideal zum Velofahren. Aber schon um 9h wird es heiss. Ich fahre über eine gesperrte Strasse. 7 Brücken sind gesperrt aber es hat immer eine Umleitung durch eine Furt. So bin ich alleine auf der Strasse. Als ich unter einem Busch eine Pause mache kommt ein Auto Fahrer: Er hätte mich on weitem gesehen und wollte nur wissen ob alles gut gehe und ob ich etwas brauche. Es gibt einem schon etwas Sicherheit wenn man weiss das man immer gesehen wird und Hilfe kommt im Notfall.
Nach 70km keutzt die Route 66 die interstate 40 und da hats eine Tankstelle. Tankstelle auch für mich. Ich kaufe zu trinken und Fülle meine Wasserflaschen auf. 2 x 7.5dl Velobidon und 2 x 1,5l Flaschen. Fast 5 Liter das sollte genügen für heute Abend. Morgen komme ich bald nach Needels an der Grenze zu Arizona.

Barstow Amboy, Roy’s Cafe

Ich bin froh um meinen Windgeschützten Platz. Der Wind hat noch zugenommen aber mein Zelt steht im Ruhigen und ich schlafe perfekt.
Am Morgen fehlt mir der Rückenwind. Nach 30km Autobahn und der Rest Nebenstrassen erreiche ich, am frühen Nachmittag, Barstow und damit die Route 66. Dieser werde ich jetzt fast eine Woche bis nach Williams folgen. Vieles kommt mir bekannt vor, da ich hier vor 7 Jahren auf dem Weg von Chicago nach Santa Monica durchgefahren bin.
Noch 20km weiter und ich erreiche Gaye und seine Frau, meine Warmshower-Gastgeber.
Ein idyllischer Ort in der Wüste, mit Kinderspielplatz Pool und Palmen. Und wunderbare Gastgeber. Nach dem Znacht sitzen wir noch eine weile um den Pool und plaudern. Aber ich bin bald schon müde.
Nach wenigen km bin ich schon beim Bagdad Cafe. Sicher können sich die meisten von euch an den Film erinnern der hier 1988 gedreht wurde. Leider ist es geschlossen. Erst bei km 65 hats wieder ein Restaurant für einen Salat.
Bis zu meinem übernachtungsplatz sind es nochmals 45 km. Ich freue mich über den einzigen Schattenplatz unterwegs. Ein kleiner Baum abseits der Strecke.
Auch Roy’s Cafe ist aus Filmen und Werbung bekannt. Daneben im ehemaligen Motel kann man noch schlafen. Eine Matratze am Boden ist der einzige Luxus. Auch mit dem Wohnmobil kann hier übernachten und so lerne ich drei Franzosen kennen die auf einem 3 wöchigen Road trip sind.

Bagdad Cafe
Der Baum
Roy’s Cafe Amboy

Beginn der Wüste

Die Reservierung für den grand canyon hat Dan doch noch geklappt. Zwar nur ein Tag früher und nur für eine Nacht aber immerhin. Übrigens per analogem Telefon und nur für die Nacht unten am Fluss.
Am Morgen fühle ich mich gut. Erst geht es 20km Berg auf über einen Pass. Dann runter durch einen Windmühlenpark mit tausenden von windmühlen nach Mojave. Einen kleinen Flughafen hats hier, aber hunderte von Flugzeugen stehen rum. Ich frage mich ob das parkierte Flugzeugen sind, die in Corona – Zeiten nicht gebraucht werden.
Mein Navi führt mich in die Wüste, über sandige Pisten. Wunderschön aber Anstrengend. Alle paar 100 Meter steckt mein Velo im Sand fest. Obwohl ich die Strecke geniesse, bin ich froh, nach 10 km wieder auf dem freeway 58 zu sein. Mit dem Rückenwind der immer noch stark bläst komme ich schnell voran. Um 15h bin ich schon an meinem vorgesehenen Tagesziehl.
Boron. Ein kleines Dorf, aber mit Airospace und 20 Mühlen Museum. Ich werde hier übernachten. Denn es hat einen Stadtpark wo ich einen Platz am Windschatten finde. Mitten in der Wüste möchte ich mein Zelt nicht u geschützt aufstellen denn der wind hat zugenommen. Bis 70 km/h das gibt eine schnelle Fahrt für morgen.
Die Museen sind geschlossen und so kaufe ich mir ein Bier und gehe wieder in den Stadtpark. Hier ist plötzlich Betrieb aufgekommen. Die kleinen und kleinsten spielen Baseball. Es macht Spass ihnen eine weile zuzuschauen.

Ruhetag

Viel geschlafen habe ich nicht. Mein Husten den ich schon seit 2 Tagen habe ist stärker geworden. Dazu bin ich jetzt auch noch verschnupft. Dass meine Liegematte jetzt auch noch ein kleines Loch hat, so dass ich alle 2 Stunden sie wieder aufblasen muss, hilft auch nicht bei der Erholung. Halb erholt packe ich am Morgen zusammen und will mich auf den Weg machen. Aber es ist nicht nur die Luftmatratze die ein Loch hat. Auch das hintere Rad ist platt. Schlauch ersetzen und weiter. Ich hab mich gestern ja gefreut, das die Ebene fertig ist aber die fehlende Fitness macht sich schon bei den ersten Steigungen bemerkbar.
Nach 15km und 500 Höhenmeter gebe ich auf. Ein Mexikaner unterwegs zur Arbeit nimmt mich und mein Velo ein Stück mit. Einen Corona test mache ich noch (Resultat -) bevor ich die letzten 10 km zu meinem Warmshower- Gastgeber unter die Räder nehme.
Bier, Dusche und hinlegen das ist mein Programm. Ich bin wirklich an einem schönen Ort. Etwas oberhalb der Stadt gelegen. Am Horizont sehe ich den kleinen Pass über den mich mein weiterer Weg führt. Dort kreuze ich den Pacific Crest Train (PCT). Ein Wanderweg von Canada bis Mexiko.
Meine Gastronomen Abel und Kim sind sehr nett und hilfsbereit. Gerne nehme ich ihr Angebot an noch einen Tag länger zu bleiben. So habe ich, am Tag darauf, genügend Zeit mich auszuruhen und viele Kleinigkeiten zu erledigen. Wäsche waschen, Liegematte und Schlauch reparieren Vorräte auffrischen und sogar eine neue Hose kaufen, da ich dei Beine der alten irgendwo habe liegengelassen. Auch weitere Routenplanung ist Thema. Ich werde in weniger bewohnte Gebiete kommen, da ist etwas Vorausplanung wichtig. Und dann die grosse Arbeit: Reservierung der Übernachtungen i. Grand Canyon Zu zweit probieren wir über 2 Stunden, wir sehen auch dass man bis zu 3 Monate im voraus reservieren kann, aber wo? Irgendwann geben wir auf. Vielleicht probiere ich dann nochmals am Nachmittag.

Nochmals Flach

Ich erwache am Morgen und alles ist trocken. Nicht dass ich mit Regen gerechnet hätte. Aber es gehen Wasserleitungen durch den Hain. Ich habe mein Zelt so weit weg von den Bewässerungsdüsen wie möglich, aufgestellt aber gewisse Bedenken habe ich doch noch gehabt.
Nochmals ein Tag flach und gerade. In Bakersfield will ich essen. Seit Tagen habe ich weder Gemüse noch Salat gehabt und in den kleinen Restaurants ist die Auswahl bescheiden. Da gibts nur eins; Picknick. In einem Supermarkt kaufe ich einen mexikanischen Salat, Famieienpackung und eine Portion Früchte. Ich geniesse den Verzehr im nächsten Stadtpark.
Ich fahre noch bis zum Ende der Ebene. Ich habe genug von Flach. Morgen geht es auf 1250 Meter und dort zu einem Warmshower-Gastgeber. Ich freue mich auf Diskussion und eine Dusche. Für heute finde ich einen Schlafplatz in einem Orangenhain.

Flach

Es hat nicht wie angekündigt geregnet. Schon am Abend haben sich die dunklen Wolken verzogen. Im Licht der Morgensonne wirkt das Tal wie verzaubert. I’m Moment war das das schönste Tal das ich je gesehen habe. Ich bin berührt von der Schönheit der Farben. Ich stelle mir vor wie ich vor 100 Jahren mit Ross und Wagen hier ankomme und zu meiner Familie sage: da bleiben wir und weiss es ist für uns das gelobte Land. Genug der Sentimentalität. Nach 2 Stunden begegnet mir das erste Auto und dann setzt der Verkehr richtig ein. Über 30 Autos zähle ich – in den nächsten 9 Stunden. Drei kleine Pässe (8-900 Meter) sind zu überqueren und dann wechselt die Scenerie komplett. Kaum mehr Bäume sondern kleine Büsche und die Felder sind gelb und trocken. Nichts mehr von dem Lieblichen sondern Rau. Aber trotzdem schön.
Kurz vor Calinga words flach. Riesige Felder mit Ölpumpen. Hunderte. Im Städtchen kaufe ich ein. Was soll ich machen? Weiterfahren und einen Platz suchen? Ich nag gar nicht so recht und im Flachen ist es schwierig für einen Zeltplatz.
Ich gehe zur Feuerwehr. Die empfehlen mir den Stadtpark. Und so mache ich das auch. Der Platz ist perfekt, Toilette, Trinkwasser, Picknichtische und meine Nachtruhe bleibt ungestört.
Am nächsten Morgen geht es flach weiter. Ein warmer Tag beginnt. Schnell steigen die Temperaturen. Mein Navi zeigt 75km geradeaus. Meistens hat es alle 10-20 km einen Schatten. Tankstelle oder Pstazienhain. Ich bin mich die Temperaturen um 30 Grad noch nicht gewöhnt, so nutze ich jeden Schattemplatz für eine Pause. Nach gut 100km finde ich einen Schlafplatz in einem Mandelhain und esse meine Pistazien von nebenan.

Wetter

In der Nacht hat starker Regen eingesetzt aber schon vor 6h wieder aufgehört. Ich packe das nasse Zelt zusammen und alles andere zusammen und fahre los. Mehrere male regnets und hört wieder auf. Meistens erreiche ich nur halbnass einen Unterstand und da bin i h froh drumm vor allem als auch noch ein Hagelgewitters einsetzt. Da stehe ich in einer Scheune voller Traktoren. Für die Nacht traue ich dem Wetter nicht und so schlafe ich im Motel Cinderella in Hollister.
Bei schönstem Sonnenschein fahre ich früh am Morgen wieder los. Aber auch heute wechselt das Wetter immer wieder.
Beim Pinnacle NP will ich auf den Campingplatz. Die Dame an der Rezeption ist extrem unfreundlich und eigentlich will sie keine Leute mit Zelt. Und dann auch noch 60 Dollar für 1 Person 1 Nacht. Da fahre ich wieder weiter. Misha hat auch gesagt, dass der NP nichts besonderes sei. Mein Ärger verfliegt als ein Amerikaner mit seinem Pickup wendet um mich den nächsten Anstieg raufzufahren. Ich sitzt mit dem Velo hinten drauf.
Bald führt mich mein Navi vom Highway 25 weg auf eine kleine Nebenstrasse durch ein weites leicht ansteigendes Tal. Kaum Autos. Dann eine Tafel „ROAD CLOSED In 5.5 Miles“. Ich probiere es doch. Die schlechte Teerstrasse wird zum guten Feldweg. Und dann ein Bach. Kurze Hosen, Schuhe und Socken weg und schieben. Das Wasser ist nicht mal so kalt und die Durchquerung klappt bestens. Eine weitere Stunde später finde ich einen flachen Platz zum Schlafen. Zwischen Büschen etwas abseits der Strasse.

Da haben wir schon grössere Gewässer überquert (Ruedi}

Die Veloreise beginnt

Mit dem Hochladen der Bilder klappt noch nicht so recht. Aber das kommt auch noch.

Misha, eigentlich ist das sein richtiger Name und noch Mike, verabschiedet mich noch am Morgen. Er sei schon etwas eifersüchtig wenn er mich so losfahren sieht.
Die ersten 10 km sind dieselben wie vor 4 Jahren nur hats damals geregnet und heute ist mir das Wetter hold. Erst gegen Abend soll es ein wenig regnen. Es geht durch Vororte und Industriegebiete. Nach 24 km komme ich an ein Vogelschutzgebiet am Ende der San Francisco Bay. Und von da an habe ich den perfekten Veloweg. Erst der Bey dann kleinen Seen und Flüsschen entlang.
Kurz vor und nach San Jose hats entlang meines Weges viele Zelte. Aber das sieht nicht nach den normalen Obdachlose aus. Zum Teil Familien mit Kindern, gross eingerichtet mit Autos und Velos. Aus einem Zelt kommt ein Mann mit Anzug und Kravatte. Ich vermute dass das „Corona arbeitslose“ sind die eine Weile keinen Lohn mehr hatten und so ihr Haus verloren haben.
Der Veloweg bleibt den ganzen Tag so schön. Aber ich bin Müde.
95km sind genug für den ersten Tag. Die Zeitumstellung macht mir immer noch zu schaffen. Ich bin auch heute wieder um 3 aufgewacht.
Bei einem Übungsplatz für Modellflieger mache ich halt. Da hats alles was das Herz begehrt. Tische und Bänke, eine Toilette und Strom fürs Handy. Kaum Hi gesetzt kommt ein grosser weisser Pickup. Ich frage den Mann ob das ein Problem ist wenn ich hier übernachte. Das sei ein guter Platz sagt Mike und ob ich denn was brauche. Nachts sei Mann hier sicher denn die Tore werden geschlossen. Ich habe zwar keine Tore gesehen aber es wird schon so sein. Nur vor Klapperschlangen und Wildschweinen müsse man auspassen. Er packt seine Drohne aus und fliegt etwas rum. Er gehe sich jetzt einen Hamburger holen und ob er mir auch einen bringen darf. Eine halbe Stunde später kommt er mit Essen und Getränken zurück und wer essen zusammen. Zum Schluss gibt er mir noch seine TelefonNummer, falls ich irgendein Problem habe, in der nächsten Zeit. Als er gegangen ist, entdecke ich noch 30 $ die er mir unters Gepäck gesteckt hat. Um 8 ist es genug dunkel um ins Zelr zu kriechen.

San Francisco

Mike holt mich am Flughafen ab. Ich habe ihn vor 4 Jahren als mein Warmshower-Gastgeber kennengelernt. Er war auch vor 3 Jahren bei mir in La Chx-de-Fonds. Wir haben uns, bei einem guten Bier, viel zu erzählen.
Ich wache früh am Morgen auf und setzte mein Velo zusammen. Aber es hat etwas gelitten auf der Reise. Die Befestigungsöse für den Wechsler ist gebrochen. Es gibt unendlich viele Varianten. Mit Mike fahren wir diverse Velo Läden ab. Der letzte bringt ein universalteil, das er keinem normalen Kunden geben will, denn das einstellen bei einem herausnehmen des Rades ist schwierig. Ich kann ihn überzeugen, dass ich das schaffe. Eingebaut und alles funktioniert besser als mit dem Orginalteil.
San Francisco: Mit dem Zug fahre ich in die Stadt. Dann zu Fuss. Es gibt viele Kilometer. Vorbei an den Cable Cars zur Fishermans wearft zum Pier 39.
Am Dienstag treffe ich Eric. Er hat mich vor 4 Jahren am verschneiten Pass nach Lake Tahoe mitgenommen. Wir spazieren dem Meer entlang und plaudern über unsere Pläne, Corona und die Welt. Keiner weiss wirklich wann Mann wo eine Maske tragen muss. Die Regeln der US Regierung gelten nicht mehr, aber dann doch wieder wegen der Staaten und jedes einzelne Unternehmen hat auch noch eine Andere Meinung.
Am Abend gehe ich noch mit Mike Lobster essen, dann wird zusamnengepackt, nochmals in einem Bett geschlafen und dann beginnt das Velo Abenteuer.
Am

Unterwegs

Eigentlich wollte ich schon von während den vorbereitungen schreiben, aber ich bin nicht dazugekommen. Aber es haben sich gute Sachen ergeben. Zum Beispiel die Veloschuhe. Das Problem dabei ist, dass die Velo schuhe sehr schwer sind und nur zum Velofahren zu gebrauchen sind. Aber ohne Veloschuhe besteht immer die Gefahr, dass man vom Pedal abrutscht und mann nur drücken kann und nicht ziehen. Meine neuen Pedale haben kein Klicksystem sondern einen Magneten der die Schuhe am Ort hält. Meine ON Schuhe haben quer Löcher in den Sohlen. Dadurch schiebe ich einen Metallbügel, der dann vom Magneten gehalten wird und den ich auch schnell entfernen kann. So habe ich angenehme Wander- und Veloschuhe, spare viel Gewicht und bin besser ausgerüstet. Auf kurzen Strecken hat sich das sehr bewährt. Ob es dann die ganzen 5-6000 km hällt sage ich euch in 3 Monaten.
Ich bin in der Zwischenzeit in London. An der Sicherheitskontrolle in Zürich wurde mein Gepäck rausgenomnen und der Beamte wollte alles genau sehen. Aber ich habe das Gefühl gehabt, der war mehr an meiner Velo Reise interessiert. Wohin, wie lange übers Übernachten und das Velo, alles wollte er wissen. Ich habe ihm dann auch noch den Blog angegeben. Zum Schluss gab er mir noch den Tipp in Hot Springs bei Denver baden zu gehen. Da erholt man sich bestens vom Velofahren.
C61, das ist mein Gate zum weiterfliegen. Ich mache mich auf den Weg.

Zum Flughafen

Ich bin unterwegs. Zum Flughafen. Morgen Sonntag um 7.10 geht mein Flieger. Ein Zwischenhalt in London und dann sollte ich Ortszeit 14.15 in San Francisco landen. Hier ist es dann 23.15. Es wird also ein langer Tag auch wenn mich Mike, ein Warmshower-Gastgeber abholen kommt und ich nicht erst mein Velo zusammenschrauben muss.